SV Stuttgart Wolfbusch 1956 e.V.
Der Schachverein für Jung und Alt!
Erfolgreiche Titelverteidigung bei Deutscher Vereinsmeisterschaft U20w
Jugend

Ende Dezember 2010 konnte unsere U20-Mädchenmannschaft mit Larissa Erben, Nadine Stitterich, Andrea Mijatovic, Gastspielerin Daniela Schäfer und Katrin Häcker ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen und ist daher zum dritten Mal nach 2007 und 2009 Deutscher Vereinsmeister. Als Favorit gestartet gelang unserem Team ein vergleichsweise ungefährdeter Start-Ziel-Sieg, wenn man an die beiden heiß umkämpften vorherigen Titelgewinne denkt. Etwas irritierend ist daher die Berichtserstattung auf der offiziellen DSJ-Seite, wo uns in mehreren Runden einiges Glück unterstellt wird... Doch der Reihe nach.

Aus der letztjährigen Siegermannschaft fiel nur Gastspielerin Nigora Djalalova altersbedingt heraus. Nach hervorragendem Ersatz mussten wir nicht weit suchen, denn Daniela Schäfer von den SF Deizisau gehört in der U16 zu den Spitzenspielerinnen auf deutscher Ebene und sagte schnell zu. Mit Katrin Häcker hatten wir diesmal zudem eine Ersatzspielerin dabei, um den anderen ab und zu eine Pause gönnen zu können. Als Trainer konnten wir glücklicherweise wieder Dirk Maxion gewinnen, der zusammen mit Alexander Häcker vor Ort die Betreuung übernahm.

Die Anreise zum Austragungsort nach Magdeburg – traditionell im ELDI-Bus – zog sich rund acht Stunden hin, verlief aber trotz des befürchteten Wetterchaos ohne Zwischenfälle. Die Unterbringung erfolgte in der Jugendherberge, der Spielsaal mit guten Bedingungen befand sich nur wenige Gehminuten entfernt. Am gleichen Ort wurde auch die Meisterschaft der U14-Jungen ausgetragen.
Leider gab es aufgrund kurzfristiger Absagen ein ungerades Teilnehmerfeld von 11 Mannschaften, unter denen wir nominell favorisiert waren. Allerdings gab es erfreulicherweise erstmals seit 2007 wieder eine ganze Handvoll von Teams (nämlich vorrangig die ersten fünf der Setzliste), die sich Hoffnung auf einen Treppchenplatz machen konnten. Das versprach einen spannenden Verlauf. Seit langem war neben uns wieder mal ein anderer württembergischer Verein am Start. Der SC Ingersheim mit Saskia Zikeli, Anja Jehle (die 2007 noch als Gastspielerin mit uns den Titel geholt hatte), Julia Zikeli und Luzie Fröschle startete von Setzplatz 3.
Gespielt wurden 7 Runden mit einer Bedenkzeit von zunächst 90 Minuten für 40 Züge plus anschließend weiteren 30 Minuten, wobei es von Beginn an für jeden Zug einen Bonus von 30 Sekunden gab.

Runde 1 brachte uns mit Gastgeber USC Magdeburg gleich einen unangenehmen Gegner. Die Mannschaft gehörte zwar nicht mehr zu den fünf „Spitzenteams“, hatte aber mit der Deutschen Meisterin U16, Anja Schulz, eine der stärksten Einzelspielerinnen in ihren Reihen. Aufgrund einer taktischen Aufstellung hatte Magdeburg zudem an Brett 3 eine sehr erfahrene Spielerin. Da hingegen an Brett 2 weniger Widerstand zu erwarten war und Nadine in letzter Zeit ohnehin am meisten Spielpraxis aus unserem Team hatte, durfte sie zum Auftakt pausieren.
Andrea nahm dann auch die gegnerische Najdorf-Stellung mit typischen Opfern auseinander (die Partie fand sogar Einzug in den Blog über das U14-Jungenteam des Hamburger SK) und auch Katrin gewann früh eine Figur und die Partie. An den anderen beiden Brettern war die Sache erwartungsgemäß nicht so einfach. Larissa hatte sich in der Eröffnung für einen riskanten Bauerngewinn entschieden. Nachdem ihre Gegnerin nicht energisch genug fortsetzte, konnte sie sich zunächst konsolidieren und stand besser. Auch Daniela kam gut aus der Eröffnung und erreichte im damenlosen Mittelspiel Vorteil. Dann ließ sich Larissa aber leider unnötig in die Defensive drängen und fand schließlich bei knapp werdender Zeit keine Verteidigung mehr. Daniela forcierte währenddessen die Ereignisse wohl etwas zu früh, sodass ein Remisendspiel entstand, was zum Endergebnis von 2,5:1,5 führte.

Aufgrund des kleinen Teilnehmerfeldes kam es bereits in Runde 2 zu den ersten Favoritenbegegnungen. Wir trafen auf die SG Grün-Weiß Dresden, Titelträger von 2008 und auch sonst immer vorne mit dabei. Im Vergleich zu den letzten Jahren traten die Dresdnerinnen wieder mit denselben drei Spitzenspielerinnen an, hatten nun aber am vierten Brett eine nominell wesentlich schwächere Spielerin. Wir gingen daher nun zu unserer Stammbesetzung über.
Der Kampf wogte zunächst ziemlich hin und her. Andrea missglückte die Eröffnung, dafür kam Nadine sehr gut ins Spiel und gewann frühzeitig einen Bauern. Hingegen fasste Larissa im Mittelspiel den falschen Angriffsplan, der nur zu Schwächen führte und schließlich einen Bauern kostete. Allerdings änderte sich schon im frühen Mittelspiel die Stellungseinschätzung bei Andrea, da ihre Gegnerin offenbar keinen sinnvollen Plan fand. Andrea gewann zunächst einen Bauern und berechnete die nachfolgenden taktischen Komplikationen messerscharf, sodass sie – mit Blick auf die Eröffnung – überraschend schnell gewann.

Inzwischen war Larissa eigentlich endgültig auf die Verliererstraße abgekommen, denn im Endspiel mit je zwei Türmen und Springer gegen Läufer hatte sie zwei glatte Zentralbauern weniger. Nadine hatte jedoch mittlerweile ein Leichtfigurenendspiel erreicht, in dem sie den Mehrbauern souverän verwertete. Obwohl sich Daniela gegen ihre nominell klar schwächere Gegnerin ziemlich schwer tat, durfte man hier stets erwarten, dass sich der Spielstärkeunterschied irgendwann durchsetzen würde. So war es dann auch, als ihre Gegnerin in einer Abwicklung ein Zwischenschach übersah. Beim Stand von 3:0 hatte es Larissa geschafft, die Leichtfiguren zu tauschen und die gegnerischen Bauern zu blockieren. Als es zudem so aussah, als würde sie einen Bauern zurück gewinnen, gab sich ihre Gegnerin aufgrund des Spielstandes mit Remis zufrieden.
Auch wenn das Ergebnis von 3,5:0,5 letztlich etwas zu deutlich ausfiel, konnte man bereits nach Andreas Führungspunkt aufgrund Nadines sicherem Sieg und Danielas Spielstärkevorteile mehr oder weniger fest vom Mannschaftssieg ausgehen. Ein „Favoritensturz“ drohte jedenfalls zu keinem Zeitpunkt.

In Runde 3 kam es zum mit Spannung erwarteten württembergischen Duell mit den vielen alten Bekannten vom SC Ingersheim. Die Begegnung begann sehr erfreulich für uns, denn Nadine und Daniela kamen in ihren Weißpartien schon in der Eröffnung zu klaren Vorteilen, während Larissa und Andrea mit dem unerwarteten gegnerischen Eröffnungsaufbau ordentlich zurecht kamen. Daniela machte dann auch bald kurzen Prozess und brachte uns früh in Führung. Während Larissa leider einen stellungsgemäßen Gegenstoß nicht ausreichend vorbereitete und einen Bauern verlor, übernahm Andrea im Mittelspiel die Initiative und erreichte deutliche Materialvorteile. Da Nadine mit Mehrbauer weiterhin deutlich besser stand, schien der Sieg damit bereits so gut wie sicher.

Doch fast zeitgleich ruinierten beide ihre gewinnträchtigen Stellungen. Andrea wollte noch einen weiteren Bauern gewinnen, ließ dafür aber völlig unnötig einen gegnerischen Figurenangriff zu, dessen Folgen am Brett kaum einzuschätzen waren. Nadine hatte seit längerem eine Manövrierstellung, wollte es in der Zeitnotphase aber auf einmal mit der Brechstange versuchen und opferte eine Qualität. Zwar brachte das durchaus Chancen mit sich, doch auch ihre Gegnerin erhielt einen Freibauern, sodass die Stellung auf die Schnelle ebenfalls äußerst unklar erschien. Erst die nachträgliche Analyse zeigte, dass sich beide Partien stets noch in der Remisbreite befanden.
Andrea zog die Notbremse und bot rechtzeitig Remis, was akzeptiert wurde, aber natürlich ärgerlich war, da sie kurz zuvor noch klar auf Gewinn stand. Auch Nadines Partie endete schließlich nach spannendem Verlauf stellungsgerecht unentschieden. Leider gelang es Larissa jedoch nicht, noch etwas Zählbares zu holen, sodass wir beim 2:2 den ersten (vermeidbaren) Punktverlust erlitten.

Nachmittags ging es in Runde 4 gegen die bayerische SpVgg Stetten, die als Fünftgesetzte eine recht ausgeglichene Mannschaft mit überwiegend soliden Spielerinnen hatte. Da wir an jedem Brett nominelle Vorteile hatten, waren die Gegnerinnen dann auch vorrangig daran interessiert, das Gleichgewicht auf den Brettern zu halten. Diese Strategie kam uns gerade nach dem aufregenden Verlauf in der Runde zuvor aber nur gelegen, da unsere Spielerinnen fast durchweg die Initiative übernehmen und kleine, aber dauerhafte Vorteile erreichen konnten. Diese konnten wir nach und nach an allen Brettern und teilweise unter gegnerischer Mithilfe ausbauen, sodass schließlich der erste und auch einzige 4:0-Sieg gelang.
Nach dieser Runde lagen wir erstmals mit einem Mannschaftspunkt Vorsprung alleine an der Tabellenspitze.

Daher kam es nun in Runde 5 zur vorentscheidenden Begegnung mit dem zweitgesetzten SC Ladja Rossdorf (Hessen), der drei starke deutsche Spitzenspielerinnen aus verschiedenen Altersklassen aufbieten konnte. Leider geriet erneut Larissa in Schwierigkeiten, als sie in der Eröffnung nicht präzise genug spielte und anschließend einen taktischen Trick übersah, der einen Bauern kostete. Dafür kamen Nadine, Andrea und Daniela alle gut in die Partie. Insbesondere Andrea, die sich auch sonst in hervorragender Verfassung präsentierte, lieferte mit Schwarz gegen die nominell mit Abstand stärkste Spielerin an Brett 3 insgesamt, My Linh Tran, eine Glanzleistung ab. Sie war auf den gegnerischen Aufbau optimal eingestellt und hielt von Beginn an offensiv dagegen. Nadine und Daniela kamen mit leichten optischen Vorteilen aus der Eröffnung, ohne aber zunächst etwas Konkretes zu haben.

Das änderte sich jedoch bei Daniela recht bald, nachdem sie eine Qualität gewinnen konnte. Zwar war ihr Weg der Vorteilsverwertung teilweise wohl nicht der direkteste, doch schließlich konnte sie ohne größere Schwierigkeiten vereinfachen und eine technische Gewinnstellung erreichen. Dramatisch war es kurz zuvor bei Andrea geworden, die sich durch energisches Spiel ein optisches Übergewicht erkämpft hatte, allerdings mit dem König in der Mitte auch Risiken eingegangen war. Ihre Gegnerin war zudem in Zeitnot, brachte aber mit wenigen Minuten auf der Uhr ein gefährlich ausschauendes Figurenopfer. Andrea fand trotz angemessen hohem Zeitverbrauch nicht die direkte Widerlegung, sodass bei den Zuschauern etwas Unbehagen aufkam. Doch immerhin fand sie einen Weg, die Gefahren durch Gegendrohungen abzuwehren und schließlich in ein Endspiel mit zwei Läufern für einen Turm abzuwickeln.

Lustigerweise ließen nun direkt nacheinander sowohl Danielas als auch Andreas Gegnerin jeweils im 40.Zug die Zeit fallen. Da unsere beiden Spielerinnen nun aber ohnehin auf Gewinn standen, verkürzte dies nur den Weg zur beruhigenden 2:0-Führung.
Weil Nadine gegen die amtierende Drittplatzierte der diesjährigen Deutschen Meisterschaft U18w, Thuy Nguyen Minh, nach wie vor besser stand, konnten wir dem Ausgang des Kampfes gelassen entgegen sehen. Unter leichter gegnerischer Mithilfe erreichte sie schließlich ein gewonnenes Turmendspiel und konnte sich dadurch für ihre Niederlage bei der DJEM revanchieren. Larissa kämpfte auch diesmal mit Minusbauer lange ums Remis und bereitete ihrer Gegnerin auch noch ein paar Probleme. Letztlich musste sie sich aber geschlagen geben, freilich mit gutem Gewissen beim 3:1-Sieg.

Nach dieser Runde wuchs unser Vorsprung auf zwei Mannschaftspunkte an, wobei wir bei noch zwei ausstehenden Runden bereits die ersten Sechs der Setzliste hinter uns hatten. Ähnliche Situationen hatten wir auch schon bei den beiden vorherigen Titelgewinnen und nicht immer ging es so problemlos zu Ende, wie diese Ausgangslage erwarten lassen könnte. Auch diesmal taten wir uns deutlich schwerer als erhofft, wobei die Spitzenposition aber nicht mehr ernsthaft in Gefahr geriet. Wie geplant kam nun Katrin wieder zum Einsatz.

In Runde 6 gegen den SV Wesel (NRW) hatte sich Daniela eine Auszeit verdient. Unsere Gegnerinnen hatten vorne mit Johanna Blübaum eine starke Spitzenspielerin, dahinter waren wir deutlich favorisiert. Während bei Larissa am Spitzenbrett eine ausgeglichene Stellung entstand, kamen Nadine und Andrea nach und nach zu Vorteilen und gewannen letztlich sicher. Zu tumultartigen Szenen im Spielsaal kam es jedoch einmal, als Daniela von ihrer Shoppingtour zurückkam und den begeisterten Mannschaftskolleginnen ihre schicken neuen Schuhe zeigte…
Unglücklich verlief die Partie aber für Katrin, die frühzeitig eine Qualität verloren hatte. Dennoch übernahm sie zunehmend die Initiative und nutzte die Schwachpunkte der gegnerischen Stellung gut aus. Leider kam sie dann aber in Zeitnot und gerade da, als trotz Minusqualität ihre Stellung vorzuziehen war, stellte sie eine Figur ein, was dann zu viel des Guten war.
Somit kam es für den Mannschaftssieg auf die Partie an Brett 1 an und hier ist umso bemerkenswerter, dass Larissa, die im bisherigen Turnierverlauf persönlich nicht gerade erfolgsverwöhnt war, zum entscheidenden Zeitpunkt zur Stelle war. Ihre strukturellen Defizite musste sie durch energisches Spiel wettmachen und tatsächlich gelang es ihr, mit der Dame in die gegnerische Stellung einzudringen und nach ein paar Verwicklungen entscheidendes Material zu gewinnen. Sie stellte somit den 3:1-Sieg sicher.

Beim traditionellen gemeinsamen Abendessen vor der letzten Runde stellte sich beim Chinesen die Frage, wer denn nun zum Abschluss aussetzen sollte. Allgemeine Zustimmung fand der Vorschlag, die Entscheidung anhand der Sprüche in den Glückskeksen zu fällen. Nach Vorhersagen wie „Du läufst am Freitag zu Höchstform auf“ (die letzte Runde war donnerstags) oder „Erspare dir unnötige Arbeit“ hätten wir aber gar keine Mannschaft mehr nominieren können…
Letztlich „traf“ es Andrea, die noch nicht an der Reihe war und ihren Brettpreis bereits sicher hatte.

Gegen den TTC Fritzdorf (NRW) waren wir in Runde 7 an allen Brettern klar favorisiert. Und zunächst lief es auch planmäßig. Larissa gewann im Mittelspiel einen Bauern, Nadine entwickelte Druck am Königsflügel und auch Katrin sicherte sich früh einen Mehrbauern und wickelte anschließend zielsicher ins Endspiel ab. Da störte es wenig, dass sich Daniela ziemlich schwer tat, Vorteile zu erzielen.
Einen Schock gab es dann aber an Brett 4, wo Katrin zur tragischen Figur wurde. Sie hatte mit Mehrbauer konsequent ins klar bessere bzw. gewonnene Turmendspiel abgewickelt. Doch dann tauschte sie die Türme und vergaß dabei, dass ihre Gegnerin anschließend einen Freibauern bilden konnte, sodass das Bauernendspiel trotz Mehrbauer verloren war!

Nachdem Nadine für den Ausgleich gesorgt hatte, hatten sowohl Daniela als auch Larissa jeweils vorteilhafte Endspiele erreicht. Ob es zum Sieg reichen würde, war aber bei beiden ungewiss. Immerhin war eine Niederlage praktisch ausgeschlossen, sodass der Titelgewinn nicht in Gefahr war.
Zur Sicherheit gab Daniela ihr Turmendspiel mit gleichem Material remis, sodass der Ausgang des Kampfes wieder von Larissa abhing. Sie hatte eine Stellung mit vier gegen drei Bauern am gleichen Flügel erreicht, wobei zunächst noch zahlreiche Figuren auf dem Brett waren. Leider nutzte sie nicht die kurzzeitige Chance, noch einen entscheidenden zweiten Bauern zu gewinnen, weil sie dachte, dies unter noch besseren Umständen tun zu können. Doch dann war die Chance vorbei und anschließend wickelte sie ins Leichtfigurenendspiel ab, was im Gewinnsinne nicht die beste Lösung war, aber von dem Bestreben getragen wurde, jedes nur erdenkliche Verlustrisiko auszuschließen. Nach einer weiteren Ungenauigkeit war das Endspiel aber nicht mehr zu gewinnen, sodass der Kampf mit 2:2 endete.

Mit 12:2 Mannschaftspunkten konnte unser Mädchenteam damit die Spitzenposition behalten. Den württembergischen Doppelsieg machten die Ingersheimer perfekt, nachdem sie in der letzten Runde überraschend nicht gegen Ladja Roßdorf spielen mussten und somit problemlos Rang 2 mit 11:3 Zählern verteidigten. Mit schlechteren Brettpunkten wurde Grün-Weiß Dresden Dritter.
Dieses Jahr war das erste Mal, dass wir als Haupt-Favorit den Titel geholt haben. Es war sehr erfreulich zu beobachten, dass die Mädchen mit aller Erfahrung aus den vergangenen Jahren dem Druck gut standgehalten haben und fast ohne Ausrutscher durchgehend den Platz an Tisch 1 einnehmen konnten.

Wie bereits angedeutet, war Larissa – die uns im letzten Jahr fast im Alleingang den Titel gesichert hat – diesmal leider außer Form. Ihre 3 Punkte aus 7 Runden entsprechen zweifellos nicht ihren Möglichkeiten, wenngleich sie am Spitzenbrett fast ausnahmslos sehr starke Gegnerinnen hatte. Dennoch steuerte sie natürlich entscheidende Punkte bei, gerade in der vorletzten Runde. Auch in schlechten Stellungen war ihr aufgrund ihres großartigen Kampfgeistes stets zuzutrauen, noch etwas herumzureißen, was wichtig für die Mannschaftsmoral war. Larissas eigener Kommentar zu ihren Leistungen: „Wenn von den U14-Jungs mal welche bei den Mädchen zugeschaut haben, standen sie meistens an meinem Brett, weil sie dachten, da würde gut gespielt…“ (Liest man beim HSK nach, könnte es aber auch andere Gründe gehabt haben...)

Nadine holte im vergangenen Jahr 7 aus 7 an Brett 3 und diesmal 5,5 aus 6 an Brett 2. Sie fuhr ihre Punkte weitgehend mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit ein und bekam – trotz nur 6 gespielter Runden – den Brettpreis an Brett 2.
Die Leistung – nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Partien – von Andrea war wohl die positivste Überraschung in unserer Mannschaft. Sie holte das gleiche Ergebnis wie Nadine und ebenfalls einen Brettpreis, wobei ihr einziger abgegebener halber Punkt gegen Ingersheim völlig unnötig war. Ganz wichtig waren aber besonders ihre beiden Siege gegen die starken Gegnerinnen von Dresden und Roßdorf.
Daniela fügte sich von Beginn an hervorragend in die Mannschaft ein und füllte ihre Rolle, den „Abräumer“ an Brett 4 zu spielen, (abgesehen von der auch mannschaftstaktisch bedingten letzten Runde) sicher aus. Mit 5 aus 6 verpasste sie nur deshalb den Brettpreis, weil sie eine Runde aussetzte.
Katrin belohnte sich wie erwähnt leider nicht für ihr überwiegend durchaus gutes Spiel, steuerte aber gleichwohl in der Auftaktrunde einen entscheidenden Punkt bei.

Für Larissa war es die letzte Jugendmeisterschaft, sodass sie im nächsten Jahr leider nicht mehr zur Verfügung steht. In was für einer Zusammensetzung die Mannschaft dann antreten kann, muss sich also noch zeigen.
Ergebnisse und Partien der Meisterschaft gibt es auf der Turnierseite des Ausrichters.






Erstellt von AlexH am 01.01.2011 22:30