Wie in jedem Jahr geht es auch diesmal für einige unserer Jugendlichen noch am 2.Weihnachtsfeiertag los zum letzten schachlichen Höhepunkt des Jahres. In fünf verschiedenen Altersklassen (U14 und U20 bei den Mädchen, U12, U16 und U20 bei den Jungen) finden nämlich vom 26.-30.Dezember die Deutschen Vereinsmeisterschaften (DVM) statt. Dabei treffen sich gewöhnlich die besten deutschen Jugendmannschaften, um ihren Meister auszuspielen. Bei den Jungs wird in der U20 mit Sechsermannschaften, ansonsten mit Vierermannschaften gespielt. Bei den Mädchen darf eine Gastspielerin aus einem anderen Verein eingesetzt werden.
Seit dem Jahr 1997 war unser Verein immer mit mindestens einer Mannschaft dabei, sodass in diesem Jahr die zehnte Teilnahme in Folge ansteht. Passend zu diesem (und zum 50-jährigen Vereins-) Jubiläum haben sich nun erstmals gleich drei unserer Jugendmannschaften in den Altersklassen U14w, U20w und seit 2003 endlich auch wieder in der "Königsklasse" U20 für die nationale Meisterschaft qualifiziert. Diese schachlichen Erfolge bringen allerdings auch einige Schwierigkeiten mit sich. Die sind zum einen organisatorischer Natur, wenn die Anreise bis in die (im wahrsten Sinne) hintersten Winkel Deutschlands geplant werden muss. Außerdem braucht man natürlich für jede Mannschaft einen Betreuer, der seine Nach-Weihnachtszeit opfert, um die Mannschaft schachlich und auch in jeder anderen Hinsicht zu unterstützen. Unser Dank gilt dabei besonders Dirk Maxion aus Berlin, der seit vielen Jahren unsere Mannschaften sehr erfolgreich betreut und in diesem Jahr sein Glück mit den U20-Jungs versuchen wird.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Spieler in der Qualifikation in verschiedenen Mannschaften spielen können, sich bei den zeitgleichen Deutschen Vereinsmeisterschaften logischerweise aber für eine Mannschaft entscheiden müssen. Leidtragend sind bei uns die U20-"Jungs", da die Mannschaft eigentlich (bei stärkster Aufstellung) zur Hälfte aus Mädchen besteht... Mitunter haben auch die Jugendlichen selbst andere Vorstellungen, wie sie ihre Nach-Weihnachtszeit verbringen wollen. Auch für uns ist es gerade bei so vielen Mannschaften und auf diesem Niveau nicht immer möglich, einzelne Ausfälle adäquat zu ersetzen, worunter dann leider die ganze Mannschaft leidet. Letztendlich bedeutet das diesmal für uns, dass nur zwei der qualifizierten drei Mannschaften zur Meisterschaft fahren können.
Wirklich ärgerlich ist dabei, dass ausgerechnet unsere U14w-Mannschaft in diesem Jahr nicht zustande kommt. Gerade im Hinblick auf die für uns tragische letztjährige Meisterschaft bestünde diesmal eine ausgezeichnete Chance auf ein (noch) erfolgreicheres Ergebnis. Schaut man sich die Aufstellungen der anderen Mannschaften in dieser Altersklasse an, ist nicht zu sehen, wer unser Team in Bestbesetzung würde schlagen können. Dazu kommt, dass in der U14w sämtliche Mannschaften aus Baden-Württemberg abgesagt haben!
Mehr von Interesse ist aber freilich, was unsere Mannschaften in den beiden höchsten Altersklassen über die nächsten Tage erwartet. Bei den Jungs verspricht Spannung, was für eine Mannschaft der badische SC Eppingen ins Turnier schicken wird. Nach der vorläufigen Aufstellung könnte nämlich (wie schon bei der Qualifikation in der baden-württembergischen Jugendliga, wo unser Team bereits das Vergnügen hatte) die halbe Jugendmannschaft aus Bundesligaspielern (etwa Weltmeister Arik Braun) bestehen!
Mit dieser Tabellenregion wird unsere Mannschaft - auch wegen der angesprochenen Schwächung durch fehlende Mädchen - kaum etwas zu tun haben. Nach den vorläufigen Aufstellungen rangiert unser Team auf dem letzten Setzplatz der 16 Konkurrenten, was aber nicht so bleiben muss. Denn an den vorderen drei Brettern können Vladimir Mijatovic, Walter Naß und Sebastian Willems sicherlich mithalten. Auch Andrea Mijatovic bringt am 4.Brett die nötige Erfahrung mit, um einige Punkte gegen besser bewertete Gegner einzufahren. Wie die Mannschaft insgesamt werden Oliver Hirning (bei seiner ersten und altersbedingt zugleich letzten deutschen Meisterschaft) und Lukas Hamm zwar möglicherweise einen schweren Stand haben. An den hinteren Brettern lassen aber auch die gegnerischen Aufstellungen teils deutlich nach. Für das Team insgesamt spricht, dass es ohne jeglichen Erwartungsdruck aufspielen kann. Die Meisterschaft findet statt in Kelbra/Thüringen. Dazu gibt es eine sehr schöne Turnierseite mit schon jetzt vielen Informationen.
Die Hoffnungen auf eine vordere Platzierung ruhen also wieder einmal auf unserer Mädchenmannschaft. Hier gibt es jedoch einige Aufstellungs-Veränderungen zu den letzten Jahren. Das altersbedingte Ausscheiden von Sonja Häcker, die über die Jahre unzählige vordere Platzierungen bei deutschen Meisterschaften gesammelt hat, wiegt natürlich schwer. Dass unsere diesjährige Mannschaft dennoch wieder zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden kann, liegt nicht zuletzt an der sehr positiven Entwicklung, die Larissa Erben im letzten Jahr genommen hat. Ihre gute Form hat sie vor rund einem Monat unter Beweis gestellt, als sie mit der württembergischen Jugendauswahl (Einzelergebnis 6 aus 7!) Deutscher Ländermeister wurde. Als Gastspielerin war für uns jahrelang Anja Jehle (SC Ingersheim) im Einsatz, die auch in der Qualifikation im Team stand. Wegen Terminproblemen musste sie aber diesmal die DVM absagen. Glücklicherweise konnten wir recht kurzfristig Jana Gussakovski vom SV Backnang als Gastspielerin gewinnen, die nun am Spitzenbrett für uns antreten wird.
Wenn Katrin Hafner an Brett 3 an ihre starke Form der Deutschen Jugendmeisterschaften von Pfingsten anknüpfen kann, ist also eine gute Platzierung durchaus möglich. Am 4.Brett ist geplant, dass sich Nadine Stitterich und Katrin Häcker abwechseln, damit die Mädchen zwischendurch auch mal neue Kräfte tanken können. Als Betreuer begleitet Alexander Häcker die Mannschaft nach Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern. Auch hier stellt der ausrichtende Verein auf seiner Homepage einige Informationen bereit.
Nach Möglichkeit werden wir versuchen, während der Meisterschaft kurze Zwischenstände zu vermelden. Ansonsten gibt es aber alle Ergebnisse auf den beiden genannten Turnierseiten. |