In der Woche nach Ostern fanden traditionell die Württembergischen Jugendmeisterschaften statt, wozu diesmal 157 Kinder und Jugendliche in die Jugendherberge nach Lindau am Bodensee kamen. Von unserem Verein waren fünf Teilnehmer vor Ort, die insgesamt erfreulich abschnitten. Leider verhinderte eine unglückliche Schlussrunde die möglichen Topergebnisse.
Bei den Jüngsten in der U10 spielte Anna Liu ihre erste Württembergische Meisterschaft. Trotzdem trat sie sehr routiniert auf und gewann drei ihrer ersten vier Partien. Gegen die beiden anschließenden starken Gegner zog sie zwar den Kürzeren, gegen den späteren Viertplatzierten allerdings unnötig durch einen Fehler kurz vor Schluss. Unglücklich lief die letzte Runde, als Anna in klarer Gewinnstellung Patt setzte. Mit wachsender Erfahrung wird so etwas sicherlich nicht mehr vorkommen. Mit 3,5 Punkten aus den 7 Runden landete sie unter 32 Kindern auf Platz 14. Durch das Missgeschick zum Abschluss fiel sie in der Mädchenwertung leider auf den 3.Platz zurück. Bei glücklicherem Verlauf der Schlussrunde wäre auch der Titel drin gewesen. Dafür ist aber immerhin Zeit im nächsten Jahr!
In der U12 startete Jacqueline Kobald mit 1,5 aus 3 bei zwei starken Gegnern positiv ins Turnier. Die Runden 4 und 5 verliefen für sie leider extrem unglücklich. In beiden Partien überspielte sie ihre nominell eher besser eingestuften Gegner in teils beeindruckender Weise. In der einen Partie erspielte sie einen technischen Endspielvorteil, der aber - zumal in diesem Alter - sehr schwer zu verwerten war. Die Partie dauerte entsprechend lange und bei beiderseits knapper Restzeit lief sie in eine Springergabel. In der anderen Partie suchte sie in Gewinnstellung zu direkt die Entscheidung und übersah am Ende einer Kombination, dass ihr Turm über das ganze Brett hinweg gefesselt war.
Glücklicherweise ließ sich Jacqueline von diesen Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen und holte zum Abschluss zwei Siege, wobei sie in der Schlussrunde mit Schwarz das frühe Remisgebot ihres nominell favorisierten Gegners ablehnte. Mit ebenfalls 3,5 Punkte landete sie danach unter den Mädchen ebenfalls auf dem 3.Platz, hätte sich durch ihre Spielweise aber ein noch besseres Ergebnis verdient.
In der Altersklasse U14 war Moritz Dallinger nur im vorderen Mittelfeld gesetzt. Nach einer Niederlage in Runde 2 gegen einen der Turnierfavoriten siegte er dreimal in Folge und bewies dabei gute Konzentration und Ausdauer, da eine Partie über 120 Züge ging. Anschließend holte er in leicht besserer Stellung ein sicheres Remis gegen den Erstgesetzten und lag vor der Schlussrunde überraschend mit Titelchancen bei einem halben Punkt Rückstand auf seinen Gegner auf Rang 3. Leider wickelte Moritz aus der Eröffnung unglücklich in ein Endspiel fast ohne Gewinnaussichten ein, das er schließlich verlor. Er fiel mit 4,5 Punkten dadurch auf den 5.Platz unter 26 Konkurrenten zurück, was nichts an seinem sehr starken Turnier und Ergebnis ändert.
Kurzfristig war Pierre Kobald als Gerademacher noch ins Feld gerückt. Der 12-Jährige hatte gegen die um zwei Jahre älteren Konkurrenten erwartungsgemäß einen sehr schweren Stand. Denn auch wenn er vielfach gut mithalten konnte, machte sich in dieser Altersklasse letztlich meistens die unterschiedliche Erfahrung bemerkbar. Als Belohnung für sein Durchhaltevermögen erkämpfte er zum Abschluss immerhin ein Remis.
Ein gutes Turnier spielte auch Simon Weber in seinem ersten Jahr in der U16. Nach 4 Runden lag er mit 2,5 Punkten im vorderen Feld und zeigte zudem ansprechende Partien. Auch in seinem Duell mit dem um gut 500 DWZ-Punkte besser bewerteten Turnierfavoriten verlangte er seinem Gegner alles ab und musste sich erst nach über 50 Zügen geschlagen geben. In der 6.Runde fehlten dann wohl etwas die Kräfte, doch mit einem hübschen Schlussrundensieg erkämpfte sich Simon 3,5 Punkte und einen erfreulichen Mittelfeldplatz.
Alle Tabellen und Ergebnisse gibt es bei der Württembergischen Schachjugend.
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