Am Wochenende begann für unser Frauenteam die neue Saison in der 2.Bundesliga Süd mit der ersten Doppelrunde in Hofheim. Nach der verkorksten letzten Spielzeit, in der bis zuletzt sogar um den Klassenerhalt gekämpft werden musste, war nun der deutliche Wunsch zu spüren, es diesmal wieder besser zu machen. Durch die neu hinzugekommenen Mannschaften des SK Schwäbisch Hall, die mit zahlreichen Legionärinnen deutlich aufgerüstet haben, und Erstligaabsteiger Karlsruher SF ist das Niveau in unserer Gruppe allerdings deutlich angestiegen.
Im Vergleich zur letzten Saison konnten wir unseren Kader mit WFM Camille de Seroux verstärken. Die 20-jährige Schweizerin ist eine gute Freundin unserer Spitzenspielerin Monika Seps und bringt die Erfahrung aus vielen Welt- und Europameisterschaften mit. Zum Auftakt mussten wir allerdings auf die beiden Schweizerinnen verzichten. Das Wochenende konnte man im Vorfeld durchaus als richtungsweisend bezeichnen. Denn unsere beiden Gegner, Gastgeber SV Hofheim und die SF Wadgassen/Differten, zählen zwar nominell nicht zu den Spitzenteams der Liga, trotzdem konnten wir in der vergangenen Saison gegen beide nicht gewinnen.
In der Begegnung gegen Hofheim sorgte Annegret Weng für die frühe Führung, nachdem sie ihrer Gegnerin eine Figur abgenommen hatte. Bis zur nächsten Entscheidung dauerte es einige Zeit, dann ging es dafür Schlag auf Schlag. Nadine Stitterich kam mit Schwarz vorteilhaft aus der Eröffnung und wickelte quasi unmittelbar in ein besseres Endspiel mit je zwei Türmen und Leichtfigur ab. Durch Druck auf den gegnerischen Damenflügel schaffte sie sich zwei verbundene Freibauern, die schließlich die Partie entschieden. Einen Rückschlag gab es bei Larissa Erben, die im Mittelspiel sehr aussichtsreich stand, dann aber nach einem zu riskanten Figurentausch unter geschwächter Königsstellung litt und an dieser letztlich zugrunde ging.
Beim Stand von 2:1 war die Partie von Andrea Mijatovic vorentscheidend. Ihre Gegnerin hatte im Mittelspiel zwei Leichtfiguren für Turm und Freibauer auf der dritten Reihe geopfert. Es schien jedoch fraglich, ob die Kompensation ausreichend war. Schließlich hatte Andrea Dame und Läufer gegen Turm und zwei Läufer, wobei die Lage aufgrund des gegnerischen Freibauern nun recht unklar erschien. Die Gegnerin übertrieb es aber nun, opferte weiteres Material und übersah dabei, dass sich ihr Bauer am Ende nicht umwandelte, sondern abgeholt wurde.
Nun liefen noch die beiden Spitzenbretter, wobei Sonja Klotz (ehemals Häcker) im geschlossenen Sizilianer die gegnerische Angriffswelle abprallen ließ und mit Mehrbauer verblieb. Als dann die Damen getauscht wurden, bot sie angesichts des Mannschaftsstandes Remis, was ihre Gegnerin akzeptierte. Als nun der Kampf entschieden war, gab auch Katja Jussupow ihre Partie remis. Sie stand über das gesamte Mittelspiel deutlich besser, hatte nach Abwicklung ins Endspiel dann zwar eine Qualität weniger. Mit gedecktem Freibauer auf der 6.Reihe und Läuferpaar war die Schlussstellung allerdings möglicherweise trotzdem für sie gewonnen. Nach nicht einmal vier Stunden Spielzeit stand so aber der 4:2-Auftaktsieg fest, der auf dem benachbarten Weihnachtsmarkt anschließend begossen wurde.
Tags darauf kam gegen Wadgassen Gabriele Häcker für Annegret in die Mannschaft und reihte sich gleich gut ein. Sie gewann im Mittelspiel zwei Bauern und verwertete diese im Doppelturmendspiel zur Führung. Auch hier endeten die nächsten Partien fast zeitgleich. Nadine hatte ihre Gegnerin bereits aus der Eröffnung heraus völlig überspielt, sodass entscheidender Materialgewinn nicht lange auf sich warten ließ. Auch Sonja erhielt aus der Eröffnung eine aktivere Stellung und nutzte ihren Entwicklungsvorsprung überzeugend aus. Katja gewann beim Übergang ins Endspiel einen Bauern und verwertete diesen sicher. Unglücklich lief es dagegen bei Andrea, die zwar im Mittelspiel ebenfalls aussichtsreich stand, dann aber zu riskant spielte und ihrer Gegnerin so Chancen einräumt, wodurch die Partie schließlich kippte.
Nach diesem sicheren 4:1-Zwischenstand war die Stimmung aber natürlich sehr gelöst. Die tragische Rolle erwischte jedoch leider wieder Larissa, die die gesamte Partie über einen Weg in das gegnerische Bollwerk suchte. Letztlich fand sie keinen Weg zu entscheidendem Vorteil und überzog dann ihre Stellung durch eine unnötige Abwicklung, wodurch sie ein verlorenes Endspiel erhielt.
Nach der ersten Doppelrunde steht unser Team neben Schwäbisch Hall und Karlsruhe als einziges bei 4:0 Punkten. Weiter geht es am 26.Januar 2014 mit einem Heimspiel gegen Ligafavorit Schwäbisch Hall.
2.Frauen-Bundesliga, 1.Spieltag:
SV Hofheim - SV Stuttgart-Wolfbusch 2:4
Rieseler, Caroline - Jussupow, Ekaterina ½:½
Bluhm, Sonja - Klotz, Sonja ½:½
Rößler, Ulrike - Erben, Larissa 1:0
Storkebaum, Ulrike - Stitterich, Nadine 0:1
Heymann-Lobzhanidze, Anna-Luise - Mijatovic, Andrea 0:1
Undeutsch, Bettina - Weng, Annegret 0:1
2.Spieltag:
SV Stuttgart-Wolfbusch - SF Wadgassen/Differten 4:2
Jussupow, Ekaterina - Czech, Daiva 1:0
Klotz, Sonja - Dietzen, Corinna 1:0
Erben, Larissa - Zimmer, Elke 0:1
Stitterich, Nadine - Henschel, Anke 1:0
Mijatovic, Andrea - Ley, Janine 0:1
Häcker, Gabriele - Nischik, Natascha 1:0
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