Wie angekündigt kam es am Wochenende zum Verfolgerduell in der 2.Frauen-Bundesliga, Gruppe Süd, zwischen unserem Team und der SG Augsburg. Trotz unglücklichem Saisonverlauf mit knappen Punktverlusten und zwischenzeitlich Rang 3 hatten es unsere Damen noch selbst in der Hand, mit drei Siegen den Wiederaufstieg aus eigener Kraft zu schaffen. Der Begegnung gegen die zweitplatzierte SG Augsburg kam daher besondere Bedeutung zu. Weil die Gegnerinnen im Vergleich zum bisherigen Saisonverlauf ersatzgeschwächt antraten, schienen die Hoffnungen auf einen positiven Ausgang durchaus berechtigt.

Auch die Stellungen an den einzelnen Brettern boten nach rund anderthalb Stunden ein sehr aussichtsreiches Bild. Katja hatte mit Schwarz keinerlei Probleme und konnte sogar die weiße Königsflügelstruktur schwächen. Sonja Häcker hatte bei normaler Stellung schon frühzeitig enorme Zeitvorteile. Larissa Erben übernahm mit Schwarz frühzeitig die Initiative und auch Susan Großmann stand optisch immer etwas besser, wenngleich ihr recht hoher Zeitverbrauch unnötig erschien. Annegret Weng hatte bereits nach wenigen Zügen die Möglichkeit, einen Bauern zu gewinnen, wenngleich ihre Gegnerin wohl etwas Kompensation dafür bekommen hätte. Unverständlicherweise ließ Annegret diese Gelegenheit aber aus und stand danach eher etwas schlechter.
Dafür gewann Andrea Mijatovic nach einem Gambit den Bauern bei klar besserer Stellung und guten Angriffschancen zurück.

Im weiteren Verlauf wurden aber beste Chancen und gute Stellungen gleich mehrfach vergeben. Larissa wickelte ab, um eine Figur bei klarer Gewinnstellung zu erobern. Leider wählte sie aber die falsche Zugreihenfolge, sodass sich ihre Gegnerin gerade noch retten konnte. Katja forcierte die Ereignisse vielleicht etwas zu schnell, sodass ihre Partie zum Remis verflachte. Ganz katastrophal lief es aber bei Andrea. Sie verzichtete in der krampfhaften Suche nach einem durchschlagenden Angriffsweg mehrfach darauf, einfach einen Bauern bei weiterhin besserer Stellung mitzunehmen. Da sie aber keinen unmittelbaren Gewinnweg fand, konnte sich ihre Gegnerin etwas befreien. Zwar änderte das zunächst nichts an der Stellungseinschätzung und Andrea ließ noch weitere aussichtsreiche Möglichkeiten aus. Schließlich öffnete sie der Gegnerin aber unnötig eine Linie zum eigenen König und brachte sich damit selbst um.

Bei Annegret war nach ihrer verpassten Gelegenheit nur noch ein Remis möglich, womit sie schließlich sehr zufrieden sein konnte. Neue Nahrung erhielten unsere Hoffnungen, als Sonja bei noch vollem Brett auf Zeit gewann. Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Gerade in dem Moment, als Susan deutlich in Vorteil kommen konnte, stellte sie - in Zeitnot - einzügig eine Figur ein.

Damit stand es 2:3, womit der nötige Mannschaftssieg schon nicht mehr möglich war. Dennoch drückten jetzt alle Larissa die Daumen, um zumindest den Punkt mitzunehmen. Sie war in einem völlig symmetrischen und damit totremisen Damenendspiel gelandet. Für Larissa stellte sich allerdings die Frage nicht, aus dieses bis zur letzten Patrone auszuspielen. In der Tat gelang es ihr sogar, einen Bauern zu gewinnen, doch aufgrund der latenten Dauerschachgefahr musste sie sich schließlich nach über 90 Zügen doch mit Remis zufrieden geben.

Diese völlig unnötige 2,5:3,5-Niederlage liegt, wie auch unsere übrigen Punktverluste in dieser Saison, an mangelnder Chancenverwertung und einer zu hohen Fehlerquote. Zwar bleibt unser Team dennoch auf Platz 3 der Tabelle, kann aber nicht einmal mehr rechnerisch den Aufstiegsplatz erreichen.

2.Frauen-Bundesliga Süd, 5.Spieltag: Tabelle
SV Wolfbusch - SG Augsburg 2½:3½
Jussupow, Ekaterina - Woniak, Katarzina ½:½
Häcker, Sonja - Baumstark,Ge 1:0
Erben, Larissa - Specht, Maria ½:½
Großmann, Susan - Nentwig, Nicole 0:1
Weng, Annegret - Münch, Ursula ½:½
Mijatovic, Andrea - Lorenz, Oda 0:1