SV Stuttgart Wolfbusch 1956 e.V.
Der Schachverein für Jung und Alt!
2.FBL: Wieder Licht und Schatten
Damen

Unser Frauenteam befand sich vor der zweiten Doppelrunde der Saison im hessischen Friedberg in einer recht unangenehmen Situation. Denn zum Auftakt hatte es bereits einen Punktverlust gegen Bayern München gegeben, sodass die Aufstiegshoffnungen durch weitere Ausrutscher frühzeitig gebremst werden konnten. Andererseits mussten wir aber einige erhebliche Ausfälle verkraften, was die Erfolgschancen deutlich schmälerte. So weilte Monika Seps bei der Schweizer Nationalmannschaft. Katja Jussupow hatte samstags eine Pflichtveranstaltung an der Uni und Nadine Stitterich war im Ausland. Damit fehlten drei unserer ersten fünf Spielerinnen.

Am Samstag ging es gegen den SV Hofheim, wobei nach dieser Ausgangslage eine sehr offene Begegnung zu erwarten war. Nach rund einer Stunde sah es für uns recht gut aus, was vor allem an den Spitzenbrettern lag. Sonja Häcker hatte durch eine frühe taktische Möglichkeit die gegnerische Rochade verhindert und die Figurenkoordination gestört. Larissa Erben stand mit Schwarz nach der Eröffnung dank Läuferpaar und Zentrumskontrolle klar besser. An den übrigen Brettern hatte sich noch nichts Entscheidendes getan.

Innerhalb der zweiten Stunde kippte die Begegnung jedoch. Annegret Weng hatte sich zu riskant aufgebaut und ihre Gegnerin zu taktischen Möglichkeiten quasi eingeladen, was sie Material kostete. Ganz bitter war der Verlauf bei Larissa. Ihre Gegner versuchte eine Kombination, die sich auf den ersten Blick durch zwei Möglichkeiten widerlegen ließ. Leider wählte Larissa hiervon aber doch die falsche, wonach sie mit Minus-Qualität verblieb. Andernfalls hätte sie eine Mehrfigur gegen zwei Bauern und Gewinnstellung erreicht, was angesichts des Partieverlaufs die logische Folge gewesen wäre.

Leider verblasste auch Sonjas Vorteil nach und nach, wobei sie immerhin bis ins Endspiel stets eine leichte Initiative bewahren konnte. Bei Susan Großmann und Franziska Fey war weiterhin alles offen. Gabriele Häcker bekam jedoch zwischenzeitlich leichte Probleme mit ihrer Figurenkoordination.

Schließlich stand Annegret praktisch aufgabereif, was angesichts der anderen Stellungen nur noch wenig Hoffnung zuließ. Zu guter Letzt stellte sie noch eine Mattdrohung auf - was die Gegnerin nach 20-minütigem Nachdenken schließlich übersah! Das gab wieder neue Chancen und unsere Spielerinnen rissen sich prompt nochmals zusammen. Zwar musste sich Gabriele nach einem Einsteller geschlagen geben. Doch Larissa machte ihrer Gegnerin trotz Minusmaterial das Leben sehr schwer. Susan wickelte im Mittelspiel stark ab und erreichte ein - leider nicht ganz einfaches - Endspiel mit 1-2 Mehrbauern. Auch Franzi zeigte Kämpferqualitäten und brachte in der Zeitnotphase ein starkes Qualitätsopfer, das ihr zwei verbundene Freibauern einbrachte.

So gab es auf einmal sogar wieder realistische Gewinnchancen. Leider sprang in allen der vier Partien letztlich nur das Minimum heraus. Larissa fehlte für ihr Gegenspiel schließlich nur ein Tempo, sodass sie völlig unnötig verlor. Bei Susan kam schließlich ein remises Turmendspiel heraus und Franzis Gegnerin entwickelte genug Gegenspiel für ein Dauerschach. Zuletzt lief damit die Partie am Spitzenbrett, wo Sonja nach starker kämpferischer Leistung einen Mehrbauern erhielt. Der war angesichts des reduzierten Materials aber nicht zu verwerten. Damit setzte es eine 2,5:3,5-Niederlage.

Abends stieß nun Katja dazu, doch man musste befürchten, dass die Chance auf einen Spitzenplatz nun schon verspielt war. Unsere Damen zeigte aber eine erfreuliche Trotzreaktion, sodass anderntags das Ausrichterteam der Sfr. Friedberg 2 Leidtragender war. Dabei war im Vorfeld unklar, wie die Gastgeber antreten würden, da sie auch in ihrer 2.Mannschaft zahlreiche ausländische Titelträgerinnen gemeldet haben. Wie in der ersten Doppelrunde kamen die jedoch nicht zum Einsatz, sodass unser Team klar favorisiert war. Allerdings war durchaus Vorsicht geboten, denn Friedberg hatte tags zuvor überraschend die SG Augsburg geschlagen.

Letztlich ließen unsere Spielerinnen diesmal aber nichts anbrennen und fuhren einen 6:0-Sieg als Wiedergutmachung ein. Die Partien waren dabei keineswegs alle so klar, doch am Ende setzte sich jeweils die größere Routine durch. Das "Glück im Unglück" an diesem Wochenende brachte immerhin der anschließende Blick auf die Tabelle. Zwar rangiert unser Team mit 5:3 Zählern hinter Schott Mainz (7:1) und SG Augsburg (6:2). Da wir gegen beide Mannschaften noch antreten, haben wir aber - auch dank der jetzt schon besten Ausbeute an Brettpunkten - sogar noch die Chance, aus eigener Kraft ganz nach vorne zu kommen. Die Hoffnung bleibt also am Leben.

2.Frauen-Bundesliga Süd, 3.Spieltag:
SV Hofheim - SV Wolfbusch 3½:2½
Bluhm, Sonja - Häcker, Sonja ½:½
Heymann-Lobzhanidze, Anna-Luise - Erben, Larissa 1:0
Fröhlich-Dill, Astrid - Großmann, Susan ½:½
Moritz, Cornelia - Weng, Annegret 0:1
Storkebaum, Ulrike - Fey, Franziska ½:½
Brandl,Lea - Häcker, Gabriele 1:0

4.Spieltag: Tabelle
SV Wolfbusch - SF Friedberg 2 6:0
Jussupow, Katja - Schäfer, Annabelle 1:0
Häcker, Sonja - Graf, Clara Victoria 1:0
Erben, Larissa - Diener, Carolin 1:0
Großmann, Susan - Battogtokh,Bayarmaa 1:0
Weng, Annegret - Guth, Susanne 1:0
Fey, Franziska - Prüfert, Franziska 1:0

Erstellt von AlexH am 08.12.2012 16:10