Neben unserer 1.Mannschaft in der Oberliga wurde es am Wochenende zum ersten Mal auch für unsere 1.Frauenmannschaft in der 2.Bundesliga (Gruppe 1) ernst.
Die Saison begann mit einer Doppelrunde in Walldorf/Baden. Unsere Frauenmannschaft ging unter schlechten Vorzeichen in die Begegnungen gegen Gastgeber SV 1947 Walldorf (Samstag) und Karlsruher SF 1853 II (Sonntag). Aus unterschiedlichen Gründen konnten wir nur 5 Spielerinnen nach Baden entsenden (Die Frauenkämpfe werden in Sechsermannschaften ausgetragen). Nachteilig wirkte sich aus, dass wir erst kurzfristig vor Meldeschluss in die 2.Bundesliga aufgerückt sind und daher nur noch begrenzt Gastspielerinnen gewinnen konnten. In den Frauen-Bundesligen ist der Einsatz von bis zu 2 Gastspielerinnen möglich, was natürlich auch ausgiebig genutzt wird. Dazu kamen Terminüberschneidungen bei einigen Spielerinnen, sodass am Ende mit Sonja Häcker, Gastspielerin Elke Sautter (passenderweise aus Pfullingen, Gegner der Oberligamannschaft), Gabriele Häcker, Anita Rieder und Larissa Erben ein Quintett die beiden Kämpfe bestritt.
In der ersten Runde gab es gegen Walldorf gleich eine unangenehme Überraschung: die Gastgeberinnen traten nämlich ebenfalls nur zu fünft an und ließen - wie wir - das erste Brett unbesetzt! Nun gibt es anders als im Schachverband Württemberg in der Bundesliga die Regel, dass für einen Mannschaftssieg generell 3,5 Brettpunkte benötigt werden (und für ein Unentschieden entsprechend 3). Somit wären bei einem - nach dem Spielverlauf durchaus möglichen - Endstand von 2,5:2,5 beide Mannschaften als Verlierer dagestanden!
Dazu kam es dann doch nicht, das Ergebnis war aus unserer Sicht aber auch nicht angenehmer.
Zunächst geriet unser Frauenteam nach Niederlagen von Elke Sautter und Gabriele Häcker in Rückstand. Sonja Häcker erkämpfte sich anschließend gegen die Walldorfer Spitzenspielerin Larissa Dergileva ein Remis, sodass noch die Partien von Anita Rieder und Larissa Erben ausstanden. Aufgrund der Wertung des 1.Brettes von -:- war zu diesem Zeitpunkt klar, dass unsere Mannschaft keine Punkte mehr holen könnte. Umso mehr zitterten die Gastgeberinnen, denn bei zwei Siegen der Wolfbuscher Spielerinnen wäre es zum für beide Teams punktlosen Endstand von 2,5:2,5 gekommen.
Die beiden Partien erstreckten sich fast über die vollen 6 Stunden, bis schließlich Anita Rieder gewinnen konnte. Noch dramatischer wurde es bei Larissa Erben, die schon früh in der Eröffnung ihre Dame gegen zwei Türme getauscht hatte und so die ganze Partie mit ungleichen Materialverhältnissen und dadurch unklarer Stellungseinschätzung zu kämpfen hatte. Bei zwischenzeitlich Turm und zwei Leichtfiguren für die Dame sah ihre Stellung recht erfolgversprechend aus, doch in Zeitnot verlor sie Material zurück und musste sich schließlich geschlagen geben.
Endstand somit 3,5:1,5 für Walldorf.
In der zweiten Runde ging es gegen die 2.Mannschaft der Karlsruher SF (deren erste spielt in der 1.Frauenbundesliga), die im Vergleich zum Vortag (3:3 gegen SV Hofheim) mit 4 neuen Spielerinnen und damit nominell stärker antraten.
Doch unsere Spielerinnen ließen sich weder dadurch stören, noch durch den 0:1-Rückstand durch das kampflos abgegebene Brett 1. Sie erkämpften sich ein 3:3 und damit den ersten Mannschaftspunkt in der neuen Saison.
Elke Sautter und Gabriele Häcker holten vollen Punkte, während Sonja Häcker und Anita Rieder mit der längsten Partie das Ergebnis mit Remisen abrundeten.
Nach diesem Doppelspieltag liegen vier Mannschaften mit je 2:2 Punkten im Mittelfeld der acht Konkurrenten, sodass in diesem ausgeglichenen Feld noch alles möglich ist.
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Die 1.Mannschaft hatte es in der 3.Runde der Oberliga Württemberg mit einem unangenehmen Gegner zu tun. Sie musste bei den bislang ungeschlagenen SF Pfullingen antreten. Dabei musste unsere Mannschaft auch noch auf ihren Spitzenspieler Frank Ott verzichten, der am ersten Brett bisher beide Partien gewonnen hatte. Jedoch gab der Sieg im letzten Spiel gegen Stuttgarter SF II Selbstvertrauen, was sich bemerkbar machen sollte.
Zunächst holte Philipp Schapotschnikov, der am Morgen extra aus München angereist war, an Brett 2 ein Remis. Nach knapp vier Stunden endeten fast zeitgleich die nächsten Partien: Vladimir Mijatovic und Alexander Häcker mit ihren ersten Saisonsiegen, sowie Michael Hüttig brachten die Gäste deutlich in Führung.
Michael Hüttig brachte den gegnerischen König in einer wilden Angriffspartie zur Strecke und auch Vladimirs Angriff setzte sich durch. Alexander konnte die gegnerischen Schwächen am Damenflügel zum entscheidenden Bauerngewinn ausnutzen.
Beim somit hohen Zwischenstand von 0,5:3,5 schien der Kampf bereits gelaufen, jedoch sah es in den verbleibenden Partien weniger erfolgsversprechend aus. Lediglich Frank Dietrich hatte sich am ersten Brett Stellungsvorteile gegen den bisher ungeschlagenen FM Marcin Banaszek erspielen, die übrigen drei Partien standen schlechter.
Frank konnte seine überlegene Stellung weiter ausbauen und als seine Dame in Verbindung mit dem Springer ins gegnerische Lager eindringen konnte, gab sich sein Gegner geschlagen.
Durch diesen 4,5:3,5-Sieg weist unsere 1.Mannschaft nun 4:2 Mannschaftspunkte auf und liegt vorläufig auf dem 4.Platz in der Oberliga. In den nächsten Spielen gilt es nun, sich weiter von der Abstiegszone fern zu halten. |