Am letzten Wochenende fanden in Rommelshausen die Württembergischen Vereinsmeisterschaften in den Altersklassen U10 bis U16 statt. Von U12 bis U16 ging es um die Qualifikation zur Baden-Württembergischen Meisterschaft, welche es in der U10 nicht gibt. Für die Jüngsten wurde in diesem Jahr erstmals eine eigene, zusätzliche Altersklasse eingeführt, um jungen Teams, die sich nicht in die U12 trauen, Spielpraxis gegen Gleichaltrige zu verschaffen. Zum Auftakt stieß dieser Gedanke aber noch nicht auf großes Interesse. Es meldeten lediglich drei U10-Teams, die - immerhin bei getrennter Wertung - gleichwohl gemeinsam mit der U12 spielten.
Gespielt wurden Schnellschachturniere mit Vierermannschaften. Unser Plan war es, in jeder der vier Altersklassen ein Team zu stellen. Nach einigen Absagen kam leider kein U10-Team zu Stande, dafür konnten wir immerhin drei Mannschaften ins Rennen schicken. Zwar war abzusehen, dass wir in der U14 und U16 nur um die hinteren Plätze mitspielen könnten. Denn bei den Älteren gibt es erfahrungsgemäß recht kleine Teilnehmerfelder, weil fast nur solche Vereine antreten, die sich Hoffnungen auf die Qualifikation machen. Für uns ging es hier also darum, Erfahrung gegen starke Gegner zu sammeln und einzelne Überraschungen zu schaffen, die im Schnellschach durchaus möglich sind.
In der U12 traten wir mit Spitzenspieler Moritz Dallinger und drei weniger erfahrenen Kindern an, sodass schwer abzuschätzen war, wo die Mannschaft landen könnte. Während Moritz mit 5 Punkten aus 7 Runden am Spitzenbrett ein ordentliches Ergebnis holte, konnten auch die anderen drei zufriedenstellend punkten: Jan de Boer (3,0), Vincenzo Pisano (2,5) und Alem Maros (3,5) hatten alle ihre Höhen und Tiefen und konnten an ihren Brettern gut mithalten.
Im Ergebnis landete unser Team mit 7:7 Punkten im Mittelfeld auf Platz 8 unter 14 Konkurrenten.
Unser U14-Team hatte als Letztgesetzter erwartungsgemäß einen schweren Stand. Zwar gelang es letztlich nicht, den Setzplatz zu verbessern, doch wie erhofft zeigten Sonja Baumann, Gregor Zacke, Agazit Naizghi und Bethlehem Naizghi einige wirklich starke Leistungen, die aufgrund der geringeren Erfahrung gegenüber ihren Konkurrenten aber nur gelegentlich in zählbarem Erfolg mündeten.
Insbesondere Sonja Baumann hat in letzter Zeit deutliche Fortschritte gemacht und zeigte auch hier an Brett 1 eine stark verbesserte und reifere Spielanlage, als noch vor einigen Monaten. Ihre 1,5 Punkte aus 6 Partien sind auch eine gute Ausbeute, vor allem, da sie etwa in der letzten Runde gegen den um rund 400 DWZ-Punkte besser bewerteten Adrian Rausch vom Siegerteam SV Backnang in völlig offener Stellung nur auf Zeit verlor.
Auch Gregor Zacke erzielte mit 3 Punkten (50%!) an Brett 2 ein richtig starkes Ergebnis. Im besagten Kampf gegen Backnang holte er gegen Tobias Wendland, Teilnehmer an mehreren Deutschen Meisterschaften und um 500 DWZ-Punkte besser bewertet als Gregor, ein sicheres Remis, nachdem er im Damenendspiel zwischenzeitlich sogar einen Mehrbauern besaß. Agazit kam gegen ihre deutlich favorisierten Gegner ebenfalls regelmäßig in ordentliche Stellungen. Bei ihr machte sich aber deutlich bemerkbar, dass die Erfahrung in Schnellschachturnieren fehlt.
Auch unser U16-Team zählte wie erwartet zu den Außenseitern, konnte aber wie die U14 immerhin ein 2:2-Unentschieden verbuchen. Hier gingen nur 6 Teams an den Start, sodass 5 Runden ausgetragen wurden. Besonders unsere ersten beiden Bretter hatten einen schweren Stand, denn fast alle anderen Teams boten hier Spieler auf, die zur württembergischen Spitze gehören. Kai Dölker konnte spielstärkemäßig am 1.Brett noch einigermaßen mithalten und immerhin einen Sieg gegen Elisa Zeller (SF Göppingen) einfahren. Auch Katrin Erben spielte einige interessante Partie, beispielsweise eine starke Angriffspartie gegen den um 300 DWZ-Punkte favorisierten Niklas Hahn (SV Balingen). Leider verpasste sie ihre Möglichkeiten, den Angriff siegreich abzuschließen und verlor am Ende.
Leonard Hölldampf (2,0) und Tamara Zacke (2,5) erzielten sehr ordentliche Ergebnisse.
Die Ergebnisse und Endstände sind nun bei der Württembergischen Schachjugend veröffentlicht.
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