Nachdem unsere ersten beiden Jugendmannschaft in dieser Saison bisher vielfach auf ihre stärksten Spieler verzichten mussten, standen zwei Spieltage vor Schluss alle beide auf einem Abstiegsplatz. Umso wichtiger war es daher, am vergangenen Wochenende Punkte einzufahren, doch auch dieses Vorhaben stand zunächst unter schlechten Vorzeichen. So war die Begegnung unserer 1.Mannschaft mit dem SC Untergrombach, der sich noch Hoffnungen auf einen Spitzenplatz machen durfte, am 6.Spieltag der Baden-Württembergischen Jugendliga auf letzten Samstag Nachmittag angesetzt. Zur Zeit des Spiels kamen aber Andrea Mijatovic und Lukas Hamm erst von ihrer Studienfahrt aus Berlin zurück, während Katrin Häcker ihren Abiball hatte. Obwohl an diesem Wochenende erstmals Larissa Erben zur Verfügung stand, war aufgrund weiterer Personalschwierigkeiten abzusehen, dass wir kaum eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenbekommen würden.
Dankenswerter Weise zeigten sich unsere Gegner sportlich fair und stimmten zu, die Begegnung auf den Sonntag zu verschieben. Leider fiel uns Lukas trotzdem aus und wir mussten auch auf Christian Schnorr verzichten. Dafür konnten wir neben Larissas erstem Einsatz mit einer weiteren Überraschung aufwarten, denn Nikita Riasanow ist derzeit mit seiner Familie zu Gast und verstärkte gern unser Team.
Im Obergeschoss der Untergrombacher Mehrzweckhalle geriet die Begegnung dann zu einer wahren Hitzeschlacht. Die Gastgeber waren nominell etwas favorisiert, während wir die Hoffnung hatten, dass unsere Mädels an den ersten vier Brettern mit der Hitze besser fertig werden würden...
Es entstand eine völlig offene Begegnung, die positiv für uns begann. Kai Dölker kam mit Schwarz ohne Probleme aus der Eröffnung, mehr als ein völlig remisiges Endspiel schien aber nicht drin zu sein. Doch sein Gegner lief in einen taktischen Trick, der eine Figur kostete. Nach knapp zwei Stunden führten wir mit 1:0.
Währenddessen lieferte sich Nikita mit seiner gefährlichen Gegnerin einen offenen Schlagabtausch, der zwischenzeitlich recht aussichtsreich für ihn aussah. Doch es zeigte sich, dass beide Seiten ihre Ressourcen hatten und auch sonst neigten sich die Stellungen nun eher gegen uns.
Andrea, nach ihrer Studienfahrt verständlicherweise noch nicht wieder auf dem Höhepunkt ihrer geistigen Kräfte, wurde schon frühzeitig von ihrem Gegner aggressiv attackiert und der Angriff schien zunehmend gefährlich zu werden.
Katrins Gegner hatte ebenso wie Nadines mit Schwarz eine ziemlich ambitionslose Variante gewählt, doch Katrin spielte zu voreilig und stellte eine Qualität ein.
Schließlich wurde bei Nikita das Gegenspiel zu stark, sodass er etwa zeitgleich mit Andrea die Waffen strecken musste. Dass trotzdem weiterhin alles möglich war, lag daran, dass Katrin inzwischen eine Figur gewonnen hatte. Ihr Endspiel mit unkoordiniertem Turm und zwei Leichtfiguren gegen zwei aktive Türme und gefährlichem Freibauer war aber keineswegs leicht einzuschätzen. Katrin fand aber eine ausgezeichnete taktische Abwicklung, mit der sie ein Turmendspiel mit Mehrbauer erreichte. Die Stellung war zwar theoretisch klar remis, aber man kann es ja noch probieren...
Zu keinem Zeitpunkt musste man sich um unsere Spitzenbretter Sorgen machen. Larissa neutralisierte die Angriffsbemühungen des favorisierten Untergrombacher Spitzenspielers und stand positionell sogar angenehmer. Währenddessen hatte Nadine ihren Eröffnungsvorteil nach einer gegnerischen Ungenauigkeit konsequent ausgebaut und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits klaren Vorteil, den sie anschließend auch ganz sicher zum Ausgleich verwertete.
Objektiv war nun ein Mannschafts-Unentschieden das wahrscheinlichste Ergebnis, mit dem wir gut hätten leben können. Doch der Untergrombacher Spieler lehnte kurz vor der Zeitkontrolle Larissas Remisgebot ab, um dann in beiderseitiger Zeitnot erst einen Bauern zu verlieren und dann auch noch die Damen tauschen zu müssen. Nach vier Stunden hatte Larissa somit ein Endspiel mit gesundem Mehrbauer, der aber noch nicht so einfach zu verwerten war.
In Katrins Turmendspiel zeigte sich währenddessen zunehmend, dass ihr Gegner den Remisweg nicht kannte. So machte sie Stück für Stück Fortschritte, bis sie schließlich auf Gewinn stand! Beim Stand von 3:2 für uns konnte man sich daher an Brett 1 auf Remis einigen, sodass der hart umkämpfte und wichtige Sieg unseres Teams feststand.
In der Tabelle reicht es damit zu einem Sprung von Platz 7 auf 5. Allerdings ist der Klassenerhalt keineswegs in trockenen Tüchern. Um sicher zu gehen bedarf es am letzten Spieltag in knapp zwei Wochen mindestens eines Unentschiedens gegen den nunmehr Vorletzten SV Walldorf.
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Auch unsere 2.Jugendmannschaft musste am 6.Spieltag in der Bezirksjugendliga ohne ihre Spitzenspieler auskommen. Das lag zum einen an Kais Einsatz in der 1.Mannschaft und ansonsten an zwingenden familiären Gründen. Ärgerlich war es gleichwohl, denn es ging zum direkten Konkurrenten VfL Sindelfingen. Auch so entwickelte sich eine offene Begegnung, die allemal zu einem Unentschieden hätte führen müssen. Doch nachdem in Gewinnstellung ein einzügiges Matt zugelassen wurde, endete der Kampf mit 2:4. Diese Niederlage war sicherlich vermeidbar, doch obwohl unser Team nun auf Platz 7 (nach Rückzug einer Mannschaft spielen nur sieben mit) abgerutscht ist, bestehen noch alle Chancen. Da Sindelfingen am letzten Spieltag spielfrei ist, reicht ein Sieg gegen den Sechsten SV Böblingen 2, um die beiden noch zu überholen.
Baden-Württembergische Jugendliga, 6.Spieltag: Tabelle
SV Wolfbusch I - SC Untergrombach 3,5:2,5
Erben, Larissa - Petermann, Michail ½:½
Stitterich, Nadine - Krieger, Markus 1:0
Mijatovic, Andrea - Graf, Andreas 0:1
Häcker, Katrin - Holler, Sven 1:0
Dölker, Kai - Schmitt-Schott, Joscha 1:0
Riasanow, Nikita - Mangei, Jasmin 0:1
Bezirksjugendliga Stuttgart, 6.Spieltag: Tabelle
VfL Sindelfingen - SV Wolfbusch II 4:2
Schuller, Christian - Issaad, Pascal 0:1
Zebisch, Tobias - Dallinger, Moritz 1:0
Schrodt, Jonathan - Hölldampf, Leonard 1:0
Bastian, Kevin - Schneider, Toni 1:0
Müller, Daniel - Erben, Katrin 0:1
Technau, Christine - Zacke, Gregor 1:0 |