Am 7.Spieltag der Oberliga empfing unsere 1.Mannschaft als Letztplatzierte den Tabellennachbarn SV Ebersbach zu einem vorentscheidenden Spiel um den Klassenerhalt. Nach dem Sieg gegen SF Deizisau in der Runde zuvor hatte unser Team den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wiederhergestellt und konnte nun mit einem weiteren Erfolg einen deutlichen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Umgekehrt war abzusehen, dass im Falle einer Niederlage das Saisonziel für unsere Erste in weite Ferne rücken würde.
Leider konnten wir im Gegensatz zu unseren Gästen nicht ganz in Bestbesetzung antreten, obwohl Vladimir Mijatovic erfreulicherweise im Lande war. Erwartungsgemäß entwickelte sich die erwartet enge Begegnung, wobei einige Partien schon frühzeitig Tendenzen in die eine oder andere Richtung zeigten. So stellte Alexander Häcker nach einigen bekannten Theoriezügen durch ein simples Versehen eine Qualität ein. Zwar war die Sache aufgrund der geschlossenen Stellung noch keineswegs einfach, doch es stand zu befürchten, dass die Stellung auf Dauer zusammenbricht.
Dafür sah es aber bei Guerkan Erguen sehr aussichtsreich aus, der schon nach wenigen Zügen mit Schwarz deutlichen Zeitvorteil erreicht hatte und nun auch noch vor der Wahl stand, einfach mit Mehrbauer zu spielen oder zusätzlich eine Qualität zu gewinnen, wobei dann sein Springer auf a1 gefangen werden könnte. Er entschied sich für die riskantere zweite Alternative, was zwar objektiv in Ordnung, aber auch mit Gefahren behaftet war. Tatsächlich verpasste er wenig später die notwendige taktische Gelegenheit, um den Springer zu befreien. Dann wäre seine Stellung glatt gewonnen gewesen, doch so gestaltete sich die Sache mit Turm und zwei Bauern gegen Läufer und Springer sehr unklar. Die Partie endete später remis.
Eine weitere verpasste Chance ergab sich bei Sebastian Ludwig. In der Eröffnungsphase versuchte sein Gegner energisches Gegenspiel, sodass nicht wirklich klar war, wer hier am Drücker war. Nach Damentausch lag der Vorteil aber eindeutig auf Sebastians Seite mit gedecktem Randfreibauer und aktiveren Figuren. Leider ließ er sich dann aber zu einer aussichtsreich erscheinenden Abwicklung verleiten, die ihm zwar zwei Mehrbauern einbrachte, dem Gegner aber einen gefährlichen Freibauern auf der zweiten Reihe. Schließlich musste er eine Figur für den Bauern geben, wonach das Endspiel mit drei Bauern gegen Läufer unentschieden ausging.
Auch in der dritten Remispartie des Tages waren es eher wir, die den Sieg verschenkten. Andris Kalnins erreichte ein positionell vorteilhaftes Mittelspiel, verpasste nach übereinstimmender Aussage mit seinem Gegner aber zwischenzeitlich den richtigen Plan, um seinen Vorteil auszubauen. Die Chancen lagen bei knapp werdender Zeit und beiderseits etwas offenen Königen dann etwa gleich, sodass Andris mit seinem 37.Zug Remis bot. Stattdessen hätte er aber auf einmal sehr gefährliche Mattdrohungen aufstellen können, die – zumal in Zeitnot – kaum abzuwehren gewesen wären.
Im Gegensatz dazu gelang es uns nicht, die kritisch stehenden Partien zu retten. Alexander verlor schließlich und auch Vladimir erging es diesmal nicht gut. Gemäß seinem Naturell strebte er eine sehr scharfe Stellung an, wobei man leider bemerkte, dass die fehlende schachliche Betätigung seit seinem Studiumsbeginn ihre Wirkung zeigte. So ging sein König nach gegnerischen Materialopfern unter, was zu einem 1,5:3,5-Rückstand für uns führte.
Zwar gab es dennoch realistische Hoffnungen auf ein 4:4-Unentschieden, doch an einen eigentlich notwendigen Mannschaftsieg war nicht mehr zu denken. Bei Simon Behm ergab sich nämlich eine interessante Partie, in der sein Gegner den leichten Eröffnungsvorteil bis ins Endspiel retten konnte; mehr aber nicht, denn Simon hielt durch einfallsreiche Verteidigung gut dagegen. Kurz nach der Zeitkontrolle hatte Simon im Doppelspringerendspiel zwar einen Minusbauern, den er aber einfach direkt zurück gewinnen konnte. Doch nun erwischte ihn ein totaler Blackout. Nachdem er einige Minuten überlegt hatte, machte Simon einen anderen Zug und vergaß dabei völlig, dass sein Springer angegriffen war und nun einfach geschlagen wurde.
Das war nach den zuvor beschriebenen verpassten Siegchancen leider der Höhepunkt eines extrem unglücklich verlaufenen Kampfes, der nun gegen uns entschieden war. Gleichwohl ließen es sich Frank Dietrich (gegen den nominell stärksten Spieler der Gäste) und Johannes Häcker, die beide schon in der Eröffnung zu deutlichem positionellem Übergewicht gekommen waren, nicht nehmen, ihren Vorteil jeweils zu Siegen umzuwandeln. Beide spielten souveräne Partien, erhöhten so lange den Druck, bis sie zu leichtem Materialgewinn kamen, den sie dann sicher im Endspiel verwandelten. Für die letztliche 3,5:4,5-Niederlage war das leider nur noch Ergebniskosmetik.
Am Ende erging es uns daher so, wie schon vielfach in dieser Saison. Nach engem Spielverlauf wurden die eigenen Chancen nicht genutzt, sodass eine knappe Niederlage heraussprang. Diese hier tat freilich besonders weh. Von den sieben Saisonbegegnungen haben wir nun drei mit dem denkbar knappsten Ergebnis verloren und einen Kampf höher als 3:5! Das zeigt deutlich, dass wir im Grunde mit fast allen Mannschaften der Liga mithalten können. Nur was die Chancenverwertung und die Anzahl der individuellen Fehler angeht, haben wir deutlichen Steigerungsbedarf.
Nach der Niederlage bleibt unsere 1.Mannschaft natürlich am Tabellenende und hat nun wieder zwei Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze. Endgültig besiegelt ist der Abstieg damit noch nicht. Zum Klassenerhalt dürfte es aber erforderlich sein, die beiden letzten Begegnungen zu gewinnen.
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In der Bezirksliga kassierte unsere 3.Mannschaft als Vorletzter am 8.Spieltag eine 2,5:5,5-Niederlage bei DJK Stuttgart-Süd 1. Gegen die zu siebt angetretenen Gastgeber konnte unser Team vorne mit einem Sieg und Lukas Hamm und Remis von Nadine Stitterich zwar mithalten, doch ab Brett 4 setzten sich die favorisierten Spieler des Favoriten durch. Die Dritte wird voraussichtlich die Saison auf dem vorletzten Platz beenden. Ob dieser zum Klassenerhalt ausreichen kann, lässt sich noch nicht sagen.
Dagegen kamen unsere Sechste und Siebte in der B-Klasse am 8.Spieltag zu weiteren Siegen. Die 6.Mannschaft gewann bei TSV Heumaden 2 nach sechs umkämpften Partien ohne ein einziges Remis mit 4:2. Die 7.Mannschaft erreichte beim SC Feuerbach 3 einen 4,5:1,5-Erfolg, wobei leider insgesamt vier Paarungen kampflos endeten.
Einen Spieltag vor Schluss liegt damit unsere Siebte weiterhin auf Rang 2 der Tabelle, welcher zum Aufstieg in die A-Klasse berechtigt. Sie hat jedoch in der letzten Runde spielfrei, sodass unser Sechste gegen SC Feuerbach 3 lediglich ein Unentschieden braucht, um sich noch vorbei zu schieben.
Oberliga Württemberg, 7.Spieltag: Tabelle
SV Wolfbusch I - SV Ebersbach I 3,5:4,5
Häcker, Alexander - Grill, Bernd 0:1
Dietrich, Frank - Kessler, Dietmar 1:0
Behm, Simon - Rupp, Michael 0:1
Kalnins, Andris - Warthmann, Ralf ½:½
Mijatovic, Vladimir - Junger, Werner 0:1
Häcker, Johannes - Junger, Ulrich 1:0
Erguen, Guerkan - Hehn, Hartmut ½:½
Ludwig, Sebastian - Mehrer, Michael ½:½
Bezirksliga Stuttgart, Staffel 2, 8.Spieltag: Tabelle
DJK Stuttgart-Süd I - SV Wolfbusch III 5,5:2,5
Tsolakidis, Paschalis - Stitterich, Nadine ½:½
Telioridis, Vasilios - Mijatovic, Andrea -:+
Jüssen, Stefan - Hamm, Lukas 0:1
Seibel, Wilhelm - Schnorr, Christian 1:0
Arras, Stefan - Häcker, Katrin 1:0
Peter, Silvio - Behm, Wilfried 1:0
Wittenberger, Egmont - Schnorr, Elke 1:0
Greis, Joachim - Hauswirth, Walter 1:0
B-Klasse Stuttgart-Mitte, 8.Spieltag: Tabelle
TSV Heumaden II - SV Wolfbusch VI 2:4
Maerker, Markus - Pachura, Dieter 1:0
Hahn, Eva Katharina - Verbakel, Rudolf 0:1
Mayer, Florian - Klein, Werner 0:1
Schmidt, Philip - Herold, Gerhard 1:0
Hiller, Joel - Finkbeiner, Alina -:+
Föhl, Valentin - Hölldampf, Hans-Jürgen 0:1
SC Feuerbach III - SV Wolfbusch VII 1,5:4,5
Alagic, Vedran - Issaad, Pascal -:+
Sauff, Martin - Erben, Andrea ½:½
Hindennach, Julian - Schneider, Toni +:-
Udri, Pierre - Erben, Katrin -:+
Sahagian, Minas - Möser, Oliver -:+
Waldheuser, Florian - Maier, Andre 0:1 |