SV Stuttgart Wolfbusch 1956 e.V.
Der Schachverein für Jung und Alt!
Enttäuschende Württ. Jugend-Vereinsmeisterschaften
Jugend

Der Modus der Jugendmannschaftsmeisterschaften in den Altersklassen U12, U14 und U16 ist seit einer Weile etwas aufwändig. Auf Verbandsebene ermitteln zunächst Baden und Württemberg getrennt jeweils 3 Vereine, die sich dann zu einem gemeinsamen Sechserfinale treffen, um die Qualifikanten zu den Deutschen Vereinsmeisterschaften (DVM) auszuspielen. Die Württembergischen Meisterschaften werden in einem eintägigen Schnellturnier mit Vierermannschaften ausgetragen, das am letzten Samstag in Murrhardt stattfand. In diesem Jahr gibt es erstmals eine DVM in der Altersklasse U14. Daher fanden in Murrhardt drei parallele Turniere statt, was Vereine mit breiter Altersstruktur vor die Frage stellt, wo man denn wie antreten will. Ob diese Neuerung nur Vorteile hat oder eher zu einer Ausdünnung der einzelnen Meisterschaften führt, lässt sich sicher diskutieren.

Unser Ziel war es natürlich, in jeder Altersklasse mit einer Mannschaft anzutreten, wobei die Qualifikation zur baden-württembergischen Endrunde oder später gar zur DVM gar nicht überall im Vordergrund stand. Doch da setzte es schon die erste Enttäuschung. Denn unsere vier U16-Spieler(innen), die sicher gute Qualifikationschancen gehabt hätten, waren an dem Tag alle verhindert.
Es blieben die beiden anderen Altersklassen, wo wir mit Manuel Haag und Kai Dölker (U14) sowie Christian Schnorr und Nikita Riasanow (U12) jeweils zwei sehr ordentliche Spieler haben, was aber nicht für eine komplette Mannschaft reicht. Deshalb gingen diese vier gemeinsam als U14-Mannschaft ins Turnier, wo sie sich zumindest problemlos für das BaWü-Finale qualifizieren sollten. An Brett 1 spielte Christian als frisch gebackener Württembergischer U12-Vizemeister. In U12 verzichteten wir also auf unsere Qualifikationschancen und schickten mit Sonja Baumann (10 Jahre), Gregor Zacke (9), Anastasia Riasanow (7) und Moritz Dallinger (7) ein extrem junges Nachwuchsteam an den Start.

Die U14-Mannschaft war gemeinsam mit dem Heilbronner SV favorisiert. Diese Ausgangslage und die Einstellung, dass ja eigentlich nichts passieren könne (Platz 3 würde ja zur Qualifikation reichen), taten aber wohl dem einen oder anderen nicht gut. Jedenfalls ließ sich des Öfteren eine unangebrachte Lässigkeit und Schludrigkeit beobachten. Oft ging das freilich gut, weil die Gegner einfach zu schlecht waren. Doch diesmal setzte es in den entscheidenden Kämpfen gegen Heilbronn (Platz 1) und SV Balingen (3) die verdiente Quittung in Form knapper Niederlagen. Bezeichnend etwa, dass sich Manuel gegen Balingen nach eigener Aussage quasi Schäfermatt setzen ließ.
Aufgrund ungerader Teilnehmerzahl war die Mannschaft sogar einmal spielfrei, sodass die 10:4 Punkte am Ende nur zu Platz 4 reichten. Unbefriedigend ist bei dem Modus (nur 9 Mannschaften und 7 Runden Schweizer System) sicherlich, dass wir überhaupt nicht gegen den Zweitplatzierten SV Fellbach gelost wurden. Aber nach so einem Turnier sollte man den Misserfolg nicht an solchen Dingen festmachen.
Freilich gilt die Kritik nicht gleichermaßen für alle und abgesehen von Kai erzielten auch alle ansprechende Einzelergebnisse. Aber nicht immer ist das reine Ergebnis das entscheidende bzw. eben doch – wenn man die Mannschaft betrachtet.

Wettgemacht wurde diese Enttäuschung aber allemal durch unser U12-Team. Sonja und Gregor hatten an den vorderen Brettern erwartungsgemäß einen sehr schweren Stand. Sonja wiederholte mit 2 Punkten ihr durchaus ordentliches Ergebnis der WJEM U12 gegen die teilweise äußerst stark besetzten Spitzenbretter. Gregor ließ leider wieder einmal gute Chancen verstreichen, ging aber mit einem Punkt immerhin nicht leer aus. Ganz zu schweigen von den berühmten wichtigen Erfahrungen.
Ganz groß spielten unsere Youngsters auf. Moritz holte an Brett 4 starke 5,5 Punkte. Bei ihm beeindruckt vor allem die Beständigkeit, wie er in ganz jungem Alter nach noch nicht einmal einem halben Jahr Turnierschach reihenweise gute Ergebnisse einfährt.
Anastasia hat ja schon bei der WJEM U10 für Furore gesorgt, jetzt packte sie fast noch einen oben drauf. Sie gewann nämlich alle 7 Partien! Dabei gab es auch an Brett 3 durchaus noch ordentliche Gegner. Zu ihren Opfern zählte etwa die neue Württembergische U12-Meisterin Elisabeth Estedt, gegen die Anastasia auf Zeit gewann. Deren Verein SG Königskinder Hohentübingen gewann erwartungsgemäß die Meisterschaft und gab nur ein Unentschieden ab – gegen unser Nachwuchsteam gleich in Runde 1!
Weil unsere Punkte meistens nur an den hinteren Brettern fielen, endeten 5 von 7 Mannschaftskämpfen mit 2:2. Dazu kamen ein Sieg und eine Niederlage, was zu 7:7 Punkten und Platz 6 unter 13 Konkurrenten führte. Das bedeutet gerade mal einen Punkt Rückstand auf Platz 3.

Dass sich jetzt gar keine Mannschaft für die baden-württembergische Endrunde qualifiziert hat, ist sicher etwas ärgerlich. Zwar ist zweifelhaft, ob wir uns dieses Jahr in einer der Altersklassen zur DVM hätten qualifizieren können. Aber dabei sein sollte man bei der Endrunde eigentlich schon mit einer Mannschaft. Bezüglich DVM haben diesmal sicherlich unsere U20-Teams der Jungs und Mädchen wieder beste Chancen. Und wie die Ergebnisse in Murrhardt gezeigt haben, kommen für die Zukunft auch einige Spieler von unten nach.

Nun gibt es bei der WSJ auch ausführliche Ergebnisse aller Altersklassen und einen Bericht von Ausrichter Johannes Bay.

Erstellt von AlexH am 07.04.2008 17:33