Für unsere 1.Mannschaft begann das Jahr mit der 5.Oberliga-Runde gegen den SK Bebenhausen. Die Gäste hatten vor der Saison als Zweitligaabsteiger gewisse Aufstiegsambitionen, stehen jetzt aber überraschend auch im Tabellenkeller. Für uns vielleicht die letzte Chance, mit neuen guten Vorsätzen nochmal Hoffnung im Abstiegskampf zu schöpfen. Leider blieb aber auch nach dem Jahreswechsel offenbar alles beim Alten. Der Kampf verlief wie schon öfters in dieser Saison: Nach mehreren verpatzten guten Chancen stehen wir am Ende wieder ohne Punkte da.

Interessant war, dass die beiden einzigen Spieler der Liga mit bislang weißer Weste, nämlich vier Punkten, aufeinander trafen. Leider aber nicht in direkter Begegnung. Auf Bebenhausener Seite war das der Mannschaftsführer Christoph Mäurer; bei uns Andris Kalnins, der eine sehr souveräne Saison spielt, heute aber an Brett 4 vorrutschen musste.

Erstmals musste die 1.Mannschaft in dieser Saison nämlich mit Vladimir Mijatovic und Denis Bafounta auf zwei Stammspieler verzichten, die von Michael Hüttig und Alexander Flachsbart ersetzt wurden. Nach rund 3 Stunden gab es gegen die Favoriten erstmal einigen Anlass zur Skepsis, denn deutlich besser stand von uns niemand, während die beiden Franks nach kompensationslosem Figurenopfer (Dietrich) bzw. mit Minusbauer (Hering) im Nachteil waren. Auch Michael hatte leider eine Variante vergessen und kam schlecht aus der Eröffnung.
Dafür schlug sich Simon am Spitzenbrett wieder einmal sehr wacker und erreichte eine gute Stellung, allerdings wurde seine Zeit knapp. Alexander Häcker stand mit Schwarz gut vorbereitet und nach einer kleinen positionellen Feinheit eher etwas besser. An den übrigen Brettern war noch nicht viel zu erkennen.

Um die Zeitkontrolle herum nach rund 4 Stunden klärte sich die Lage dann weitgehend. Simon verlor bei knapper Zeit, Frank Dietrich und Michael wegen Materialnachteilen. Alex Flachsbart verlor im Endspiel seine leichte Initiative und musste sich mit Remis zufrieden geben. Soweit ging noch alles mit rechten Dingen zu und jetzt lagen wir nicht unerwartet deutlich hinten. Doch in den übrigen Partien ergaben sich für uns plötzlich die erwähnten Chancen. Frank Hering schummelte sich aus seiner misslungenen Eröffnung zurück ins Spiel und bekam nach verschiedenen Verwicklungen zwei Leichtfiguren und einen Turm für die Dame. Leider dachte er bei seinem 40.Zug, dass er eine Figur zurück verlieren würde und bot remis, was der Gegner freudig annahm. Frank übersah nämlich leider eine kleine taktische Pointe, die alle Probleme gelöst und ihm eine klare Gewinnstellung gelassen hätte.

Doch selbst beim Stand von 1:4 war der Kampf noch nicht entschieden. Mannschaftsführer Johannes Häcker fand nämlich kurz nach der Zeitkontrolle ein schickes Turmopfer, das Dame und Läufer die lange Diagonale zum Mattangriff öffnete. Er bescherte seinem Gegner damit die erste Saisonniederlage.
Und auch die übrigen beiden Partien boten Hoffnung auf volle Punkte. Alexander Häcker konnte in der gegnerischen Zeitnot zum Endspiel mit 2 Mehrbauern abwickeln, das allerdings noch technische Schwierigkeiten bot. Und Andris Kalnins erreichte ein Endspiel mit beiderseits Turm und Läufer bei drei gegen zwei Bauern auf demselben Flügel. Das war also ziemlich remislich, aber man kann es ja mal probieren, zumal irgendwann die Zeit wieder knapp wird.

Alexander unterschätzte aber einen gegnerischen Freibauern. Statt ihn zu eliminieren, räumte er lieber sämtliche anderen gegnerischen Bauern ab und ließ dabei unnötigerweise zu, dass der feindliche König eindrang und Dauerschachdrohungen erzeugte. Um sich dagegen zu wehren, musste Alexander schließlich eine Figur geben, was zu einem kuriosen Endspiel von Läufer und ...vielen Bauern gegen Läuferpaar mit einem Bauern führte. Die Stellung war damit zumindest ins Remis vertan, aber das hätte der Mannschaft ja ohnehin nicht geholfen. Deshalb ging es weiter und nach einem Patzer kurz vor Ende sogar noch verloren, weil der gegnerische Bauer durchkam.

Bei Andris lief zunächst alles nach Plan. Er versuchte langsam Fortschritte zu machen und wartete auf einen Fehler, der auch prompt kam und einen zweiten Bauerngewinn ermöglicht hätte. Leider reichte es bei knapper Zeit aber trotzdem nicht zum Gewinn. Andris gab daher unnötigerweise sein erstes Remis ab, bleibt mit 4,5/5 aber gemeinsam mit Andreas Strunski (SSF 1) Topscorer der Liga. Das ist so, wie wenn im Fußball der Absteiger den Torschützenkönig stellt.

Mit 2,5:5,5 ging der Kampf eindeutig zu hoch verloren. Bei optimaler Chancenauswertung wäre sogar allemal wieder ein 4:4 möglich gewesen. So endeten freilich schon mehrere Berichte in dieser Saison. In der Tabelle sieht es jetzt sehr düster aus. Obwohl erst gut die halbe Saison vorbei ist, brauchen wir objektiv betrachtet schon ein mittleres Wunder, um die Klasse noch halten zu können. Aber vielleicht lässt sich jetzt wenigstens befreit aufspielen.

Nächster Gegner ist übrigens HP Böblingen 1, die diesmal mit zwei ihrer nachgemeldeten internationalen Meister gegen die starken Schwäbisch Gmünder mit 7,5:0,5(!) gewannen. Wir können nur hoffen, dass sie gegen uns den Einsatz ihrer IMs nicht für nötig erachten...

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Ein bisschen was gegen die Leere auf dem Punktekonto tat immerhin die 3.Mannschaft am 5.Spieltag der Bezirksliga. Beim SC Winnenden 1 holte sie ein umkämpftes 4:4 und verpasste nur knapp den wichtigen ersten Saisonsieg. Der Punktestand von 1:9 sieht zwar auch alles andere als schön aus. Mit dem SC Affalterbach gibt es aber immerhin noch ein ganz punktloses Team, sodass hier - je nach Anzahl der Absteiger aus den oberen Ligen - durchaus noch Chancen zum Klassenerhalt bestehen. Voraussetzung ist, dass man mindestens den vorletzten Platz halten kann.

Außerdem trat unsere 6.Mannschaft an, die solche Probleme überhaupt nicht kennt. Denn etwas überraschend wurden die ersten vier Kämpfe in der B-Klasse allesamt gewonnen. Gegen Gerlingen 5 und Gerlingen 6 gab es jeweils knappe 3,5:2,5-Siege, diesmal ging es zum den "großen Bruder", nämlich zur 4.Mannschaft des SK Gerlingen. Weil unser Team auch noch stark ersatzgeschwächt war, waren die ebenfalls verlustpunktfreien Gastgeber klar favorisiert. Trotz des Fehlens von Spitzenmann Thorsten Pfeilsticker holten die aufgerutschen Dieter Pachura und Kai Dölker ganz vorne zwei volle Punkte. Das verhinderte zwar nicht die 2:4-Niederlage, ist aber ein sehr achtbares Ergebnis.

Oberliga Württemberg, 5.Spieltag: Tabelle
SV Wolfbusch I - SK Bebenhausen I 2½:5½
Behm, Simon - Weidemann, Jörg 0:1
Dietrich, Frank - Bräuning, Rudolf 0:1
Häcker, Alexander - Dietzel, Jan-Arthur 0:1
Kalnins, Andris - Bilalic, Merim ½:½
Hering, Frank Andreas - Wandel, Dietrich ½:½
Häcker, Johannes - Mäurer, Christoph 1:0
Hüttig, Michael - Latzke, Boris Alexander 0:1
Flachsbart, Alexander - Fischer, Andre Klaus ½:½

Bezirksliga Stuttgart, Staffel 2, 5.Spieltag: Tabelle
SC Winnenden I - SV Wolfbusch III 4:4
Schill, Dietmar - Häcker, Sonja 0:1
Kocher, Karl-Heinz - Hafner, Martin ½:½
Gehres, Jens - Niethammer, Christoph ½:½
Angles, Manfred - Schaaf, Martin 0:1
Walz, Matthias - Behm, Wilfried 1:0
Kreutter, Bernhard - Bahnmüller, Ralf 1:0
Struck, Christian - Häcker, Gabriele 0:1
Nunnemann, Friedhelm - Riegel, Frank 1:0

B-Klasse Stuttgart-Mitte, 5.Spieltag: Tabelle
SK Gerlingen IV - SV Wolfbusch VI 4:2
Burkert, Rolf - Pachura, Dieter 0:1
Bulgrin, Klaus - Dölker, Kai 0:1
Panas, Johann - Klein, Werner 1:0
Wenta, Romuald - Herold, Gerhard 1:0
Möller, Heinz - Erben, Andrea 1:0
Krebs, Mathias - Huels-Herold, Sybille 1:0