Vor der abschließenden Doppelrunde im März, die wir hier in Weilimdorf ausrichten werden, standen in der 1.Frauen-Bundesliga die Begegnungen zwischen den Reisepartnern auf dem Programm. Das führte unsere 1.Frauenmannschaft nach Bayern zum SK Krumbach. Die Gastgeberinnen, u.a. mit Familie Jussupow und zwei ukrainischen Spielerinnen, die aber noch nie zum Einsatz kamen, sind an den vorderen Brettern sehr stark besetzt. Dafür war abzusehen, dass wir nominell hinten überlegen sein würden. Unser Team wollte unbedingt vermeiden, aus Bayern ohne Punkte heimfahren zu müssen, um nicht noch in Abstiegsgefahr zu geraten.

Allerdings musste unser Frauenteam stark ersatzgeschwächt antreten. Dafür kam diesmal Andrea Mijatovic zu ihrem überfälligen Debüt in unserer Bundesligamannschaft.
Glücklicherweise hatten auch die Gastgeberinnen ähnliche Probleme und brachten sogar nur fünf Spielerinnen an die Bretter, sodass die Begegnung mit einem kampflosen Punkt für uns startete. An den übrigen Brettern ging es aber teilweise ziemlich hin und her, bis schließlich das 3:3-Unentschieden feststand. Nach dem Kampfverlauf könnte man sagen, dass keine der beiden Mannschaften den Sieg verdient hatte, bei uns bleibt aber wohl eher das Gefühl, einen Mannschaftspunkt verschenkt zu haben.

Die Eröffnungsphase verlief fast durchweg zu unseren Gunsten, lediglich Franziska Fey bot etwas Anlass zur Sorge, was sich aber zunächst im weiteren Partieverlauf legte. Sonja Häcker stand gegen Nadia Jussupow vor der schwersten Aufgabe, erreichte mit Schwarz aber früh eine gute Stellung. Auch Gabriele Häcker und Andrea Mijatovic kamen vorteilhaft ins Spiel.
Um Larissas Erbens Partie zu beschreiben, ist das allerdings noch weit untertrieben. Sie nutzte den gegnerischen Entwicklungsrückstand konsequent aus, um ihre Stellung zu verstärken und gewann durch einen kleinen Trick bereits früh Qualität und Bauern. Aber dann begann das Unglück.

Larissas Gegnerin hatte immerhin etwas "Kompensation" in Form des Läuferpaars, das auf Larissas Königsstellung guckte. An der Gewinnstellung änderte das freilich erstmal nichts. Doch Larissa fand keinen direkten Gewinn und geriet mit zunehmender Spieldauer in einen Angriff, der plötzlich durchschlug.
Währenddessen hatte Sonja ihre Stellung vielleicht etwas überschätzt und wollte einen direkten Angriff starten, anstatt erstmal mit Ausgleich zufrieden zu sein. Dabei ließ sie sich auf eine forcierte Variante ein und übersah dabei am Ende einen Bauernverlust, der sofort zu einem verlorenen Endspiel führte.
Auch bei Gabriele wendete sich das Blatt zum Schlechten. Sie fand aus ihrer überlegenen Stellung keinen guten Plan, sodass die Gegnerin zu Gegenspiel kam. Am Ende fand sie sich gar in einem wenig aussichtsreichen Turmendspiel mit Minusbauer. Immerhin gelang es ihr doch noch, die Stellung zu komplizieren und Remis zu halten.

Aber wir hatten auch mal Glück. Franzi spielte ebenfalls eine wechselhafte Partie und am Ende blickten wohl beide Gegnerinnen nicht mehr ganz durch, sodass Remis vereinbart wurde. Anschließend zeigte sich jedoch, dass die Krumbacherin in der Schlussstellung zwingend in 3 Zügen hätte Matt setzen können!
Lediglich an Andrea gibt es gar nichts auszusetzen. Bei ihrem ersten Einsatz in der 1.Frauenmannschaft holte sie einen ganz sicheren Sieg.

Am Ende bleibt vor allem in Larissas Partie Trauer über vergebene Chancen. Doch das 3:3 bringt durchaus auch einen Teilerfolg mit sich. Zwar versäumte es unser Team mit nun 4:6 Punkten, ins vordere Mittelfeld vorzustoßen. Mit drei Mannschaftspunkten Vorsprung auf die beiden Abstiegsplätze dürfte zwei Runden vor Ende aber der Klassenerhalt relativ sicher sein.

2.Frauen-Bundesliga, 5.Runde: Tabelle
SK Krumbach - SV Wolfbusch I 3:3
Cherednichenko, Swetlana - Weng, Annegret -:+
Jussupow, Nadia - Häcker, Sonja 1:0
Nuber, Helene - Erben, Larissa 1:0
Sodbakhsh, Rosemarie - Fey, Franziska ½:½
Nieberle, Cornelia - Häcker, Gabriele ½:½
Nieberle, Julia - Mijatovic, Andrea 0:1