Geplant war eigentlich noch ein kurzer Zwischenbericht vor der letzten Runde, aber weil die Ergebnisse und Aussichten der Württemberger gegen Ende überwiegend unerfreulich waren, wurde daraus nichts. Zwar ließ sich schon zur Turniermitte absehen, dass auch in diesem Jahr wohl kein Deutscher Meistertitel für Württemberg herausspringen würde (einen großen Favoriten gab es ja auch nicht). Aber im Gegensatz zum letzten Jahr kam am Ende kaum ein Spieler auch nur in die Nähe eines Medaillenplatzes, trotz - wie berichtet - zwischenzeitlich guter Aussichten. Einzige Ausnahme ist Daniela Schäfer, die in der U12 unter den Mädchen Platz 3 belegte. Das soll freilich nicht bedeuten, dass die Spieler durchweg schlecht abgeschnitten hätten. Nur Spitzenplätze waren diesmal leider Mangelware.
In der U10 erzielte schließlich etwas überraschend Philipp Mainik das beste Ergebnis der Württemberger. Überraschend deshalb, weil Philipp mit zwei Niederlagen zu Beginn einen völligen Fehlstart verdauen musste. Umso erstaunlicher ist es, dass er in den folgenden 9 Runden nur noch eine Partie verlor und mit starken 7 Punkten Platz 16 unter 86 Kindern erzielte. Manuel Töws konnte bei seiner ersten Teilnahme überzeugen. Leider ging ihm wohl am Ende etwas die Kraft aus, sonst wären noch mehr als die 6 Punkte möglich gewesen. Auf das gleiche Ergebnis kam der württembergische Meister David Toker, bei demdie hohe Remisquote von 8(!) Unentschieden ein besseres Resultat verhinderte. Die übrigen Württemberger landeten etwa im Bereich der Erwartungen.
In der U12 gab es wie erwähnt die einzige Medaille für Württemberg. Daniela Schäfer landete mit 6,5 Punkten in der Mädchenwertung wegen etwas schlechterer Buchholz gegenüber der Zweitplatzierten auf Platz 3. Mit 7 Punkten erzielte hier Patrick Marquardt das beste Ergebnis. Timo Lebeda, der mit einigen starken Ergebnissen und der zwischenzeitlichen Tabellenführung ordentlich für Furore gesorgt hatte, fiel zum Ende hin leider ein Stück ab und kam noch auf 6,5 Punkte. Während Philipp Kaulich und Annabelle Marquardt gute 6 bzw. 5 Punkte erzielten, blieb der württembergische Meister Arthur Günthner mit 4,5 Zählern hinter den Erwartungen zurück.
Georg Braun spielte in der U14 zunächst ein großartiges Turnier und war - obwohl er in der 2.Hälfte gesetzt war - nach 6 Runden noch ungeschlagen. Leider gab es danach für ihn nichts mehr zu holen, was aber den positiven Gesamteindruck nicht ändert.
Bei den Mädchen musste auch Nadine Stitterich in den Runden 6 und 7 zwei Niederlagen hinnehmen. Sie rettete ihr gutes Turnier aber mit zwei Siegen zum Abschluss und belegte mit 5 Punkten Platz 8. Nadines Partien verliefen zwar hin und wieder recht wechselhaft. Allerdings war sie immer mit Kampfgeist dabei und setzte mit ihrem Remis gegen die Vorjahresmeisterin Milana Smolkina ein Ausrufezeichen.
Positiv ist auch das Abschneiden von Andreas Strunski in der U16, in dessen Partien kurioserweise 7-mal Schwarz gewann. Zum Glück holte er auch einmal mit Weiß einen Sieg, sodass am Ende bei 5,5 Punkten Platz 7 heraussprang. Jens Hirneise erreichte mit 4,5 Punkten genau die 50%-Marke.
Hier sieht es bei den Mädchen leider schlechter aus, wobei Lisa Glatting mit ihren 4 Punkten bei der ersten Teilnahme sicher zufrieden sein kann. Andrea Mijatovic fand aber leider bis zum Schluss nicht zu ihrer Form. Ein Grund dafür war bestimmt der unglückliche Auftakt in den ersten beiden Runden. Trotzdem hätte sie mit einem Sieg in der Schlussrunde immerhin noch Platz 8 erreichen können. Durch ihre zweite Niederlage blieb Andrea aber auf 4,5 Punkten sitzen und erreichte nur einen Mittelfeldplatz. Allerdings darf sie im kommenden Jahr wieder in der gleichen Altersklasse starten und wird dann versuchen, ihr gutes Ergebnis aus 2006 zu wiederholen.
Ein heißer Medaillenkandidat war lange Zeit in der U18 Florian Dinger. Durch zwei Niederlagen in den Runden 6 und 8 fiel er aber zurück und erreichte durch den Schlussrundensieg 5,5 Punkte und Platz 6. Tobias Hirneise kam mit 5 Punkten auf Platz 10.
Ziemlich tragisch verlief das Turnier für Larissa Erben, die wie berichtet nach 6 Runden mit 4,5 Punkten auf dem geteilten 1.Platz lag. Sie holte dabei 1,5 Punkte gegen die beiden Turniersiegerinnen und bestätigte zunächst auch in Runde 7 ihre gute Form. Gegen die am Ende Drittplatzierte erreichte Larissa eine bessere Stellung bei deutlich besserer Zeit. Leider versuchte sie dann, durch ein unnötiges Figurenopfer einen Königsangriff zu starten, der aber trotz gegnerischer Zeitnot abzuwehren war. Übrig blieb eine Verluststellung. Auch in der vorletzten Runde spielte Larissa etwas riskant und verzichtete auf die Rochade. Trotz zwischenzeitlich aussichtsreicher Stellung rächte sich schließlich die gefährdete Königsstellung in Form von Figurenverlust. Damit war zwar ein Medaillenplatz verloren, mit einem Schlussrundensieg konnte Larissa aber noch Platz 5 erreichen. In einem ausgeglichenen Läuferendspiel versuchte sie daher alles und erarbeitet sich unter Einsatz der vollen Bedenkzeit tatsächlich Gewinnchancen. Leider fand die Gegnerin am Ende einen Remisweg, indem sie ihren Läufer opferte.
Insgesamt hat Larissa gewiss kein schlechtes Turnier gespielt. Mit 5 Punkten und Platz 9 ist sie zwar beste Württembergerin der Altersklasse, aber in erster Linie natürlich traurig über die verpasste Chance. Im nächsten Jahr kann sie zum letzten Mal einen Anlauf starten.
Schlecht lief es leider bei den anderen beiden Württembergerinnen. Saskia Zikeli war ein vorderer Platz zuzutrauen, sie kam aber mit 5 Punkten direkt hinter Larissa ins Ziel. Anja Jehle erreichte mit 4,5 Punkten einen Mittelfeldplatz.
Auch im offenen U25-Turnier waren zahlreiche Württemberger vertreten. Das beste Ergebnis erzielten hier Thomas Taschlatscher (Heilbronner SV) und Waldemar Schlötzer (SK Lauffen) mit je 19 Punkten (pro Sieg gab es 3 Punkte, pro Remis 1 Punkt) und den Plätzen 6 und 7. Katrin Häcker hatte das Pech, fast nur gegen entweder deutlich bessere oder deutlich schlechtere Gegner zu kommen, worunter in den 9 Runden übrigens 5 Heilbronner waren. Sie lag schließlich mit 12 Punkten (4 Siege) etwa im Bereich der Erwartungen.
Nach wie vor gibt es annährend unerschöpfliche Informationen zur Meisterschaft auf der Turnierseite. Ebenfalls findet man dort eine Übersicht über alle württembergischen Teilnehmer an den Turnieren.
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