SV Stuttgart Wolfbusch 1956 e.V.
Der Schachverein für Jung und Alt!
Frauen-Doppelrunde in Kiel: Erstliga-Abenteuer ist beendet
Damen

Zum Saisonabschluss ging es für unsere 1.Frauenmannschaft in der 1.Bundesliga zur Doppelrunde in den fernen Norden nach Kiel, wo Gastgeber SK Doppelbauer Kiel und der Hamburger SK unsere Gegner waren. Viel Spannung boten diese Wettkämpfe allerdings nicht mehr, denn neben uns stand auch Reisepartner SV Walldorf bereits quasi als Absteiger fest.
Leider fielen wieder einige Stammspielerinnen aus, auch unsere beiden Spitzenspielerinnen. Kurioserweise konnte unsere Gastspielerin WIM Marina Olbrich nicht in unserer Frauenmannschaft antreten, weil sie am Sonntag für ihren Stammverein SF Deizisau im Abstiegskampf der Herren-Oberliga gegen unsere Erste antrat. So konnte unser Team schließlich nur zu fünft antreten und musste in beiden Begegnungen ein Brett kampflos aufgeben. Ein immerhin positiver Nebenaspekt ist, dass Shahanah Schmid und Sabine Wust (ehemals Gerhardt) jeweils zu ihrem Saisondebut kamen.

Die erste Herausforderung bestand bereits in der Anreise. Doch die rund 7 Stunden Zugfahrt unserer Spielerinnen nach Kiel waren noch harmlos im Vergleich zu den Bemühungen von Shahanah Schmid. Die zur Zeit in England lebende Schweizerin flog erst von London nach Lübeck und kam dann ebenfalls mit dem Zug ans Ziel.

Kurioses passierte auch vor der Samstagsrunde, die für 14 Uhr angesetzt war. Gemäß den Regularien der Bundesliga muss jede Mannschaft eine Viertelstunde vor Rundenbeginn die Aufstellung abgegeben haben. Unsere Mannschaftsführerin schaffte das nach der Uhr des Schiedsrichters aber erst um 13.46 Uhr. Dieser wusste natürlich gleich was zu tun war und zog unter Belustigung der Spielerinnen auf unseren Uhren jeweils eine Minute ab.

Dieser Zeitnachteil war allerdings kaum für das verantwortlich, was danach passierte. Im bisherigen Saisonverlauf gelang es unserem Team stets, in jedem Mannschaftskampf zu punkten, auch wenn teilweise nur ein halber Brettpunkt heraussprang.
Am Samstag lehnten in der Begegnung gegen Doppelbauer Kiel sowohl Franziska Fey als auch Sabine Wust Remisangebote ab. Das war in den jeweiligen Stellungen auch gar nicht ganz unberechtigt und zeigt immerhin, dass unsere Spielerinnen nach der langen Anfahrt durchaus noch Kampfgeist mitgebracht hatten. Leider kippten schließlich aber beide Partien und am Ende der Begegnung stand unsere Mannschaft erstmals ganz mit leeren Händen da, obwohl Sonja Häcker nahezu über die komplette Spielzeit kämpfte.

Ganz so schlimm war es am Sonntag gegen den HSK glücklicherweise nicht. Sonja und Gabriele Häcker beendeten als Erste ihre Partien mit Remis, sodass der Kampf lange Zeit recht offen war. Denn auch bei Franziska Fey und Sabine Wust waren lange Zeit ausgeglichene Stellungen auf dem Brett. Doch auch hier setzten sich schließlich die Favoritinnen durch und nachdem sich Shahanah Schmid in Zeitnot mattsetzen ließ, endete die Begegnung mit 1:5.

Unser Team beendet die Saison damit auf dem letzten Tabellenplatz, der einzige Sieg gelang gegen Reisepartner SV Walldorf. Der wiederum konnte zwar ausgerechnet den Deutschen Meister und Vizemeister der Vorsaison schlagen, verlor aber alle übrigen Begegnungen und steigt als Vorletzter ebenfalls ab.
Interessant war der Kampf um die Meisterschaft, nachdem vor dem Wochenende der Ooser SC Baden-Baden und der USV Halle punktgleich an der Spitze lagen. Nun machte sich das schwerere Restprogramm der Badener bemerkbar, die am Samstag gegen Vorjahresmeister USV TU Dresden 3:3 spielten, während sich Halle keine Blöße gab.

Soll man nach dieser Saison nun ein positives oder negatives Fazit ziehen? Sportlich war das Jahr sicherlich wenig erfreulich, was allerdings nicht überraschen kann. Denn die Überlegenheit der meisten Konkurrenten mit ausländischen Titelträgerinnen war vorherzusehen. Für unsere Spielerinnen bot diese Saison hoffentlich einige interessante Erfahrungen, die vielleicht in der nächsten Saison weiterhelfen können. Durchaus positiv kann man unter diesem Aspekt sehen, dass alle Spielerinnen im Kader auch mindestens einmal zum Einsatz kamen.
In jedem Spiel dabei war nur Mannschaftsführerin Sonja Häcker, die mit 4 Punkten aus den 11 Runden bei durchweg favorisierter Gegnerschaft auch ein gutes Ergebnis erzielte und das eine oder andere Mal kurz davor war, eine Titelträgerin zu schlagen. Inwieweit sich unsere Mannschaft für die kommende Saison verändern wird, steht noch nicht fest. Es ist aber anzunehmen, dass sie dann in der 2.Frauen-Bundesliga wieder eine gute Rolle spielen wird, zumal wir uns um den Nachwuchs nach dem Sieg der 2.Frauenmannschaft in der Regionalliga keine Sorgen zu machen brauchen.

1.Frauen-Bundesliga, 10.Spieltag:
Doppelbauer Kiel - SV Wolfbusch I 6:0
Foisor,Christina - Weng,Annegret +:-
Foisor,Sabina - Schmid,Shahana 1:0
Straub,Natalia - Häcker,Sonja 1:0
Trabert,Bettina - Fey,Franziska 1:0
Kopylova,Ljubov - Häcker,Gabriele 1:0
Franzenburg,Maria - Wust,Sabine 1:0

11.Spieltag: Endstand
SV Wolfbusch I - Hamburger SK 1:5
Weng,Annegret - Michna,Marta -:+
Schmid,Shahana - Helm,Leonie 0:1
Häcker,Sonja - Hegeler,Anja 0,5
Fey,Franziska - Zickelbein,Eva-Maria 0:1
Häcker,Gabriele - Berglitz,Regina 0,5
Wust,Sabine - Smolkina,Milana 0:1

Erstellt von AlexH am 23.04.2007 20:54