Von kommendem Dienstag bis Samstag werden in der Jugendherberge Bonndorf die Württembergischen Jugendeinzelmeisterschaften (WJEM) in Altersklassen von U10 bis U18 ausgetragen. Dabei werden neben den Meistertiteln die Qualifikationsplätze zur Deutschen Jugendmeisterschaft an Pfingsten ausgespielt. Bei den Jüngsten in der U10 und U12 gibt es jeweils ein gemeinsames Turnier mit rund 30 Teilnehmern, in den höheren Altersklassen wird getrennt nach Jungen und Mädchen gespielt.
Unser Verein stellt mit 12 Jugendlichen (5 Jungs, 7 Mädchen) eine der größten Delegationen und ist in fast allen Altersklassen (bis auf U18m) vertreten.
Es folgt ein kurzer Überblick über die Altersklassen und die Chancen der Wolfbuscher Teilnehmer. Teilnehmerlisten aller Altersklassen sind schon seit einiger Zeit online (Die DWZ-Zahlen werden aber vor Turnierbeginn noch aktualisiert).
In der Altersklasse U10 dürfte Philipp Mainik (SV Fellbach) favorisiert sein, doch Tobias Wendland (SV Backnang) liegt nominell gleichauf. Dahinter wartet ein breites Verfolgerfeld, sodass insbesondere im Kampf um die 4 Qualifikationsplätze reichlich Spannung zu erwarten ist. Welche Rolle unser Neuzugang Nikita Riasanow in diesem Feld spielen kann, wird sich wohl erst im Laufe des Turniers zeigen. Gute Ansätze waren schon in einigen Schnellturnieren zu erkennen und immerhin hat er den Vorteil, bislang unbekannt zu sein.
Zusätzlich zu den besten vier Jungs qualifiziert sich auch das beste Mädchen als Württembergische Meisterin U10 zur DJEM. Nominell klar favorisiert ist Sandra Weber (SC Neckarsulm), doch die DWZ sagt in dieser Altersklasse gewöhnlich noch nicht allzu viel aus, sodass vorab keine eindeutige Favoritin auszumachen ist. Sonja Baumann hat sich erstmals zu einer Württembergischen Meisterschaft qualifiziert und wird hier in erster Linie hoffentlich wichtige Erfahrungen sammeln können.
Ein seltenes Bild zeigt die Setzliste der U12, denn mit Daniela Schäfer (SC Tamm) liegt hier ein Mädchen auf Rang 1! Diesen Platz zu halten, wird sicher nicht einfach, denn die Spitze in dieser Altersklasse ist sehr breit besetzt. Da es hier nur 3 Qualifikationsplätze gibt, ist ein heftiges Gerangel zu erwarten. Aus Wolfbuscher Sicht ist zu hoffen, dass Christian Schnorr um diese ersten drei Plätze mitmischen kann.
Falls übrigens Daniela am Ende einen der Qualifikationsplätze belegt, schnappt sie diesen sozusagen den Jungs weg, sodass sich in diesem Fall das zweitbeste Mädchen zusätzlich qualifizieren würde. Hier hat nominell die besten Aussichten Elisa Zeller (SF Göppingen), die neben ihrem eigenen Ergebnis auch darauf hoffen muss, dass Daniela möglichst gut abschneidet. Denn nur wenig dahinter warten mit Katrin Erben und Annabelle Marquardt (SG Tuttlingen) zwei Mädchen, die schon in den letzten Jahren um den Mädchentitel mitgespielt haben. Katrin passierte allerdings in dieser Woche ein ziemliches Unglück, als sie sich den rechten Arm brach. Wahrscheinlich kann sie trotzdem an der WJEM teilnehmen. Wir hoffen, dass sie nicht allzu sehr gehandikapt sein wird und wünschen natürlich schnelle und gute Besserung!
Dritter Wolfbuscher in dieser Altersklasse ist Kai Dölker, der nach Setzliste im Mittelfeld zu erwarten ist. Sein Ziel sollte ein solides Turnier und vielleicht ein Platz in der ersten Hälfte sein.
Ab der Altersklasse U14 qualifiziert sich jeweils nur noch der Württembergische Meister bzw. die Meisterin für die DJEM. Hier deutet bei den Jungs alles auf einen Zweikampf zwischen Alexander Schäfer (SC Tamm) und Georg Braun (SF Nabern) hin. Die übrigen Teilnehmer sind aber keineswegs so weit weg, als dass sie nicht zumindest mitentscheidend für die Titelvergabe sein könnten. Ganz vorne wird Manuel Haag wohl nicht mitspielen können, aber ein Platz im vorderen Mittelfeld ist auch bei ihm möglich.
Auch in der U14 ist übrigens Mädchenpower angesagt, was wegen der getrennten Altersklassen aber nicht so stark ins Auge fällt. Denn Nadine Stitterich wäre in der Jungenkonkurrenz immerhin an Platz 3 gesetzt! Die Mädchengruppe führt sie deutlich an, sodass ihrer Titelverteidigung nichts im Weg stehen sollte.
Wieder zwei Topfavoriten gibt es in der U16 mit Andreas Strunski (Stuttgarter SF) und Jens Hirneise (SpVgg Rommelshausen), die im letzten Jahr – eine Altersklasse tiefer – beide sogar bei der DJEM vorne mitspielten. Qualifizieren kann sich diesmal aber nur einer und auch hier gilt, dass die nachfolgenden Spieler einen Ausrutscher der beiden sicher gerne ausnutzen würden.
Lukas Hamm, der eher auf einem hinteren Platz gesetzt ist, hat dafür den Vorteil, ohne jeden Druck spielen zu können. Ein 50%-Ergebnis wäre für ihn sicherlich ein schöner und machbarer Erfolg, denn die Spieler vor ihm sind nicht weit weg.
Selten hat man eine Mädchengruppe, die richtig Spannung verspricht. Schaut man sich aber diesmal die Konkurrenz in der U16w an, so liegen zwischen den ersten fünf Spielerinnen gerade mal 140 DWZ-Punkte. Die besten Chancen haben dabei Andrea Mijatovic und Julia Zikeli (SG Schwäbisch-Gmünd), doch im Verfolgerfeld liegt mit Katrin Häcker eine weitere Wolfbuscherin mit zuletzt guter Form.
Alina Finkbeiner wird hingegen wahrscheinlich schon zufrieden sein, wenn sie den einen oder anderen Punkt mit nach Hause nimmt, was bei der Besetzung am Ende der Tabelle aber auch allemal möglich ist.
Einen eindeutigen Favoriten gibt es in der höchsten Altersgruppe U18. Tobias Hirneise (SpVgg Rommelshausen) geht als Titelverteidiger an den Start und hat sich im vergangenen Jahr zudem enorm gesteigert. Wenn er sein Potenzial ausschöpft, sollte er den Titel verteidigen können. Aber solche Konstellationen sind natürlich undankbar und es droht insbesondere die Gefahr, gelegentlich den einen oder anderen halben Punkt liegen lassen zu müssen. Auf Setzplatz 2 liegt der U16-Meister des Vorjahrs, Waldemar Schlötzer (SK Lauffen), dicht gefolgt von Jan-David Lange (SC Tamm). Und dahinter – also durchaus noch mit Titelchancen?! – lauert Saskia Zikeli (SG Schwäbisch Gmünd), womit wir wieder bei den Mädchen wären. Gegenüber den Jungs hat Saskia den großen Vorteil, nicht unter Qualifikationsdruck zu stehen. Denn sie ist für die DJEM vorberechtigt und muss daher auch nicht in der Mädchenkonkurrenz antreten.
Dort wird es daher laufen wie immer – nämlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen möglicherweise bis zum Schluss zwischen Larissa Erben und Anja Jehle (SV Ingersheim), zwischen denen in den letzten beiden Jahren jeweils die Buchholzwertung entscheiden musste. Diesmal wird bei 7 Teilnehmerinnen übrigens vollrundig gespielt, während in den letzten Jahren jeweils U16w und U18w gemeinsam spielten.
In fast allen Altersklassen sind also spannende Wettkämpfe bis zur letzten Runde zu erwarten. Daher gibt es während des Turniers voraussichtlich – abhängig von den technischen Möglichkeiten vor Ort – den einen oder anderen Zwischenbericht entweder bei der Württembergischen Schachjugend oder auf dieser Seite.
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