Kaum angekündigt, schon ist er da: ein sehr ausführlicher Bericht zum Simmersfelder Ankerturnier von Andrea Erben. Vielen Dank dafür! Beiträge aller Art für unsere Homepage werden jederzeit gerne angenommen, zum Beispiel einfach per E-Mail an svwolfbusch@schachvereine.de.
Am letzen Wochenende fand das 25.Ankerturnier in Simmersfeld mit starker Wolfbuscher Beteiligung statt. Insgesamt 11 Spieler/innen unseres Vereins trafen sich am Freitagnachmittag in Weil der Stadt, um von dort aus mit zwei Autos zum Gasthof Anker nach Simmersfeld bei Altensteig zu fahren (Familie Erben, Familie Schnorr, Sebastian, Nadine, Fabian und Kai). Halbjährlich findet dort ein Turnier statt, bei dem in Sechsergruppen, die nach DWZ eingeteilt sind, vollrundig gespielt wird, Bedenkzeit 2 Stunden für die ganze Partie. Erstes Erstaunen gab es bereits beim Bezug der Zimmer: Fabian und Kai hatten „jugenherbergsähnliche“ Verhältnisse erwartet und logierten jetzt in einem Zweibettzimmer mit Dusche und Farbfernseher. Während wir uns beim Abendessen stärkten, gelang es Turnierleiter Klaus Lindörfer alle 11 Wolfbuscher Spieler in den 12 Gruppen so unterzubringen, dass es zu keiner vereinsinternen Paarung kam. Da vor allem die DWZ-Zahlen bei den schwächeren Spielern und bei Familie Schnorr dicht beieinander liegen, war das gar nicht so einfach. Mit einer halben Stunde Verspätung konnte das Turnier beginnen.
Wolfgang Erben vertrat unseren Verein in der stärksten Gruppe 1, in der außer ihm Rudi Bräuning, Hans Hoffmann, Daniel Fischer, Klaus Lindörfer und Micha Ulmer spielten. Gleich in Runde 1 musste Wolfgang gegen Rudi Bräuning antreten. Rudi erspielte sich die klar bessere Stellung, vergaß aber total die Zeit, und hatte nur noch 15 Sekunden. Da Wolfgang in die Zugwiederholung einwilligte, kam es zur Punkteteilung. Wolfgang gewann am Samstag gegen Klaus Lindörfer und remisierte gegen Hans Hoffmann, der mit seinen 77 Jahren erstaunlich stark spielte. Da Wolfgang in Runde 4 gegen den 14-jährigen Micha Ulmer gewann, reichte ihm abschließend ein Remis zu 3,5 Punkten und dem 2. Platz in dieser Gruppe, in der Rudi Bräuning mit 4,5 Punkten siegte.
In Gruppe 2 trat Sebastian Willems an. Eigentlich hätte auch Larissa hier spielen sollen, aber aus verständlichen Gründen wollten die beiden dieses Duell vermeiden und so ließ sich Larissa in Gruppe 3 einteilen. Bei Sebastian lief es leider nicht so gut: mit 1 Sieg und 2 Remisen konnte er abschließend 2 Punkte verbuchen und erreichte Platz 4-5 in seiner Gruppe. Hier gewann Daniel Klaus, der so gerne gegen die amtierende württembergische Meisterin gespielt hätte.
Larissa war mit der höchsten DWZ-Zahl in Gruppe 3 die Favoritin und wurde dieser Rolle durchaus gerecht. Außer ihr spielten hier die Peter Kühner, Simon Alperowitz, Adrian Hillenbrand, Thomas Böhmler und Grüner. Nach einem Remis in Runde 3 gegen Alperowitz stand sie mit 3,5 aus 4 bereits vor der letzten Runde als Gruppensiegerin fest. Vielleicht fehlte dadurch der Druck in der letzten Partie. Sie verlor gegen Peter Kühner und verhalf und ihm damit zum 2. Platz.
In Gruppe 4 spielte Fabian Lobmeyer. Leider lief es bei ihm nicht so gut. Er erreichte 1,5 Punkte und damit Platz 5. Hier teilten sich Martin Seeger und Jimmy Liebetruth den Sieg, da selbst die verfeinerte Sonneborn Berger Wertung keine Entscheidung brachte.
Gruppe 5 war die einzige Gruppe ohne Wolfbuscher Beteiligung. Wer gewonnen hat, weiß ich leider nicht mehr genau.
Nadine Stitterich spielte in Gruppe 6 wie immer relativ unbekümmert. Sie begann mit 2 Remisen, gewann danach aber alle Partien und kam so auf 4 Punkte. Allerdings musste auch sie den 1. Platz teilen. Da der Ankerwirt aber noch Pokale vom Seniorenturnier übrig hatte, musste auch hier keiner der beiden mit leeren Händen nach Hause gehen. Nadine kommt sicher wieder zum Ankerturnier, denn der Turnierleiter muss bei der nächsten Siegerehrung zeigen, dass er ihren Namen endlich richtig aussprechen kann.
In Gruppe 7 spielte Christian Schnorr, der am Wochenende zuvor in Altbach in einem ähnlichen Turnier seine Gruppe gewonnen hatte. Anfangs lief es nicht ganz so, aber mit seinem abschließenden Sieg kam er noch auf erfreuliche 3 Punkte und erreichte damit Platz 4. Hier gewann Axel Bernhard.
Weiter ging es mit Familie Schnorr in Gruppe 8, der „Frauengruppe“. Hier spielten neben Elke noch Karin Herbst und Gerda Sievers. Elke kämpfte und hatte nach dem Sieg in der letzten Runde stolze 3,5 Punkte auf ihrem Konto und riesigen Hunger auf einen Wurstsalat. Sie wurde Gruppenzweite.
Andreas Schnorr eilte in Gruppe 9 von Sieg zu Sieg und hatte 3 aus 3, bevor er in der 4. Runde gegen seinen direkten Konkurrenten, den 11-jährigen Philipp Kaulich (Bebenhausen) spielen musste. Leider verlor er, konnte aber in der letzten Runde noch einen vollen Punkt einfahren. Damit erreichte er Platz 2.
Besonders spannend ging es in der 10. Gruppe zu, in der Kai Dölker spielte. Kai gewann die ersten drei Partien locker, verlor dann aber in Runde 4 gegen Joannis Kast (9 Jahre). Joannis zeigte jedoch Nerven in Runde 5 und verpasste damit den 5. Punkt und den alleinigen Gruppensieg. Sein Gegner hatte vorher bereits gegen Kai verloren, der wiederum in der letzten Runde gewann. So gab es in dieser Gruppe schließlich 3 Sieger mit je 4 Punkten. Wie gut, dass noch Pokale vom Seniorenturnier da waren.
Und nun zur so genannten „Seniorengruppe“, der Gruppe 11. Hier durften neben den echten Senioren (Karl Dallibor (85), Hermann Sievers(über 80), H. Stauss (74), Frau Ulmer (?) noch Christian Gheng und ich mitspielen. In der ersten Runde bot ich Herrn Dallibor in ausgeglichener Stellung Remis an. Er nahm dankend an, denn er wollte endlich ins Bett. Letztes Mal hatte ich gegen ihn in Runde 1 gewinnen können. In Runde 2 kämpfte ich lange gegen Herrn Stauss, der zum Glück ein zweizügiges Matt übersah. Das Turmendspiel verlief dann zu meinen Gunsten und er gab auf. Nach dieser Partie war ich völlig platt. Nun musste ich in Runde 3 gegen Christian ran. Als Christian - natürlich vor mir - bemerkte, dass er eine Figur gewinnt, spuckte er in die Hände und schlug eiskalt zu. Danach hielt er sich nur noch selten am Brett auf, er bewegte sich vielmehr Rad schlagend durch den Turniersaal. Auf jede Drohung fand er trotzdem scheinbar intuitiv den richtigen Zug. Ausgerechnet gegen mich spielte er wohl seine beste Partie in diesem Turnier. In Runde 4 spielte ich gegen Hermann Sievers, auch gegen ihn hatte ich beim letzten Mal einen vollen Punkt geholt. Zunächst schien er es mir leicht zu machen, da er eine Leichtfigur einfach nicht zurückschlug, sondern lieber rochierte. Leider stellte ich die Mehrfigur später wieder ein und nachdem wir das meiste abgetauscht hatten, bot er remis an und ich nahm an. Irgendwie war ich zu müde, um zu kämpfen. Am Nachmittag kam es zur Begegnung mit Frau Ulmer, die nur ins Teilnehmerfeld gerückt war, weil 2 Plätze frei waren. Mit ihr hatte ich noch eine Rechnung offen, da sie mich bei meiner ersten Ankerturnierteilnahme besiegt hatte. Diesmal machte sie es mir leicht. Sie stellte ihre Dame ein, und es roch kräftig nach Matt. Ich hatte Angst jetzt noch einen falschen Zug zu machen, vor allem machte es mich echt nervös, wenn Spieler der ersten Gruppe ums Brett schlichen, die natürlich die besten Züge schon längst gesehen hatten. Aber es klappte und ich hatte 3 Punkte und damit den 2. Platz. Herr Dallibor gewann diese Gruppe.
Besonders erfreulich schlug sich Katrin Erben in Gruppe 12. Sie hatte die ersten beiden Runden gewonnen und kam auf den Geschmack. In Runde drei sah sie mit einer Mehrfigur bereits wie der sichere Sieger aus, übersah aber leider ein Grundreihenmatt. Schade! In Runde 4 gelang ihr ein schnelles Matt gegen Dominik Herbst. In dieser Gruppe konnte es nun zu einem ähnlichen Ergebnis wie in Gruppe 10 kommen: 3 punktgleiche mit 4 Punkten. Die kleine Larissa Kast (7 Jahre) verhalf Katrin jedoch zum Gruppensieg, da sie überraschenderweise in der letzten Runde Katrins direkten Konkurrenten bezwang. Katrin gewann in Runde 5 gegen Frau Kast, die auch nur eingesprungen war, damit lauter 6er Gruppen zustande kommen. Katrin konnte endlich ihr erstes Turnier gewinnen und einen Pokal mit nach Hause nehmen.
Alles in allem war es nicht nur wegen der Erfolge mal wieder ein schönes Wochenende im Anker. Es macht wirklich Spaß, wenn man so als Gruppe an einem Turnier teilnimmt. Wäre da nicht die Geschichte mit Kai, Fabian und dem Zimmerschlüssel... Aber das sollen die beiden selber berichten, wenn sie möchten.
Nachzureichen wäre noch das Ergebnis vom Blitzturnier, das in zwei Gruppen durchgeführt wurde: In Gruppe 1 kam auch Sebastian noch zu seinem Erfolgserlebnis, er wurde 2. hinter Rudi Bräuning und Larissa teilte sich mit Klaus Lindörfer Platz 3.
In Gruppe 2 spielten Andreas, Kai und ich mit, landeten aber hinten im Feld.
|