Über ein Turnier können natürlich am besten die Spieler selbst berichten, daher schätzen wir uns glücklich, eine Darstellung von der frischgebackenen Württembergischen Meisterin U14w präsentieren zu können. Nadine Stitterich wollte sich (Zitat) "noch ein bisschen selber loben" und nimmt in ihrem schonungslosen Hintergrundbericht kein Blatt vor den Mund. Wer schwache Nerven hat, sollte besser nicht weiterlesen, denn hier wird nichts beschönigt und (fast) kein Skandal ausgelassen, es folgt die unverfälschte Wahrheit unter dem Titel:
WJEM 06 – aus der Sicht einer Spielerin
Die WJEM war eigentlich ganz OK, obwohl sie nicht im schönen Württemberg, sondern in Nürnberg ausgetragen wurde. Die JuHe lag mitten in der Altstadt, also konnten wir jeden Tag shoppen und Eis essen gehen. Natürlich durften nur die Jugendlichen über 12 Jahre alleine in die Stadt. Besonders toll war das schöne Wetter, welches sich nur am letzten Tag in Regen verwandelte.
Wie der Spielort war auch die JuHe nicht normal. Sie war mal eine alte Burg, doch davon merkte man innen nicht viel. Die Zimmer waren eigentlich gut, nur die Spinnen *Iiiigiiit* und die dünnen Wände waren schlecht. Man konnte nämlich fast alle Gespräche (wenn man zuhören wollte) vom Nebenzimmer belauschen. Auch auf den Gängen konnte man alles hören. Wir konnten abends nicht mal flüstern, ohne dass uns die Betreuer hörten und wir Ärger bekamen. Es gab auch einen Aufzug, doch dieser war jeden zweiten Tag defekt. Und zum Essen gab es nur ekliges Zeug! Außer den kleinen Schokoriegeln, die man dazu bekam. Aber wir konnten uns mit Süßigkeiten gerade so am Leben halten.
Besonders gut an den Zimmern hat mir gefallen, dass wir uns über das Fenster sehr gut mit unseren Freundinnen im Nebenzimmer unterhalten konnten. Besonders schlecht war, dass bevor wir an unsere Zimmertür kamen, wir an einer anderen Tür vorbei mussten, die meistens abgeschlossen war. Und weil meine Zimmergenossinnen mir nie den Schlüssel anvertrauten, musste ich dort meistens lautstark auf mich aufmerksam machen.
Das Freizeitprogramm war super. Jeden Abend war was los. Nur das Fußballturnier war nicht so gut, denn es gab böse Menschen im Freizeitteam namens XYZ (Anm. d. Red.: Name der Autorin leider unbekannt). Die meinen, Mädchen können kein Fußball spielen, WAS ÜBERHAUPT NICHT STIMMT!!! Trotzdem gingen meine Freundinnen und ich mit. Wir feuerten die Guten an und buhten XYZ natürlich aus!!! Natürlich gab es auch gute Menschen im Freizeitteam, aber XYZ gehörte nicht dazu!!!
Das Tandemturnier fand ich super. Obwohl für mich DIE KLEINEN FEIGLINGE, die leider knapp den 1.Platz verpassten, die echten Sieger waren.
Der Turniersaal war auch in Ordnung, obwohl es manchmal etwas laut war und es in der letzten Runde etwas kalt war. Doch es gab tolle Namensschilder, wo sogar mein Name richtig geschrieben war.
In U14w wurde Nadine Stitterich Erste mit 6,5 Punkten. Eine tolle Leistung, wenn man bedenkt, dass dieses nette, kultivierte Kind auch nächstes Jahr diese Altersklasse mit ihrem schachlichen Talent beglücken wird. Sie hatte nur 0,5 Punkte abgegeben an die tolle Spielerin Julia Wang, die sich gegen die fast unschlagbare Nadine wacker schlug.
In U16w wurde Anja Jehle Erste, auch mit 6,5 Punkten, doch es war sehr knapp, denn genau hinter ihr lauerte Larissa Erben, die mit 6,5 Punkten nur den mickrigen 2.Platz belegte (sie wurden durch Buchholz getrennt).
Die Pokale waren nicht so toll. Ehrlich gesagt waren es Gläser mit ein bisschen Metall drum herum. Die Siegerehrung ging mit 1 Minute Verspätung fast pünktlich los, tja NOBODY IS PERFECT.
Am Ende kamen alle gut weg. Außer der armen Nadine St., die mit einem gewissen Manuel H. im Auto fahren musste. Aber sie überstand es tapfer. Im Ganzen war die WJEM 06 ganz OK.
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