Die Mitglieder des SV Wolfbusch trauern um Hermann Skarke, der im 88.Lebensjahr am 3.2.2019 nach kurzer Krankheit in Stuttgart verstorben ist.
Hermann ist unserem Verein im Gründungsjahr 1956 beigetreten, entwickelte sich bald zu einem unserer Spitzenspieler und blieb bis zu seinem Tod ein treues und zuverlässiges Mitglied. Für seine sportlichen Leistungen und seine Vereinstreue wurde er in der Generalversammlung von 2006 zum Ehrenmitglied ernannt.
In den Sechziger- und Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts trug er mit seinem Können und seiner Kampfkraft maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung unseres Vereins bei. Darüber hinaus gehörte er jahrelang mit zu den stärksten Spielern im Schachverband Württemberg. Wiederholt holte er Spitzenplätze bei Bezirks- und Stadtmeisterschaften in Stuttgart und qualifizierte sich mehrfach für Württembergische Einzelmeisterschaften. Sein größter Erfolg war insoweit der Gewinn der Württembergischen Pokalmeisterschaft 1964.
Zwischen 1957 und 1975 gewann er neun Mal die damals stark besetzten Turniere um die Vereinsmeisterschaft des SV Wolfbusch. Er trug auch wesentlich dazu bei, dass die 1. Mannschaft des Vereins in der Saison 1977/78 Württembergischer Mannschaftsmeister wurde und damit in die (1975 gegründete) Bundesliga aufstieg. Noch bis vor rund 10 Jahren spielte er regelmäßig Mannschaftskämpfe mit, zuletzt vorrangig in der 2. Mannschaft.
Seit den Siebziger Jahren etablierte sich Hermann auch im Fernschach. Mehr als zwei Jahrzehnte gehörte er der Fernschachmannschaft des SV Wolfbusch an, mit der er lange Zeit in der 1. und 2. Fernschach-Bundesliga erfolgreich war. Geradezu ein Riesenerfolg war es, dass Hermann Skarke 1984 die 18. Deutsche Fernschachmeisterschaft gewann, wertungsbesser als sein punktgleicher Vereinskamerad Peter Kindl. Im Jahr 1992 wurde Hermann zum Internationalen Meister im Fernschach ernannt.
In persönlicher Hinsicht war Hermann ein kontaktfreudiger und sympathischer Mensch. Er wurde am 24.7.1931 in Seitendorf/Niederschlesien geboren. Nach dem 2. Weltkrieg musste er mit seiner Familie (Mutter und vier weitere Geschwister) die Heimat verlassen und wurde 1950 in Stuttgart ansässig. Beruflich war Hermann als kaufmännischer Angestellter tätig. Im Ruhestand hielt er sich lange mit Tennisspielen fit.
Ein Vereinskamerad hat Hermann treffend dahin charakterisiert, dass er „so gerne lachte und immer für einen kernigen Spruch gut war. Sein Humor, seine ansteckende Freude am Schach und an den gemeinsamen Analysen waren etwas ganz Besonderes. Wer ihn kannte, wird ihn nicht vergessen.“
Vor allem die älteren Mitglieder des SV Wolfbusch werden Hermann Skarke in dankbarer Erinnerung behalten. In der Vereinschronik gebührt ihm auf Dauer ein Ehrenplatz.
Dr. Johannes Häcker
1. Vorsitzender
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