Zur letzten Doppelrunde der Saison in der 2.Frauen-Bundesliga ging es mit einer spannenden Konstellation, denn Tabellenführer FC Bayern München (9:1 Punkte) musste noch gegen beide Verfolger SG Augsburg und uns (je 7:3) antreten. Mit einem (möglichst hohen) Sieg am Samstag gegen Schlusslicht TSV Forstenried war daher ein Finale um die Meisterschaft und um den Aufstieg in die 1.Bundesliga möglich. Gegen Forstenried war aber erst einmal Vorsicht geboten, denn deren erste beiden Spielerinnen im Kader gehören zu den stärksten der Liga. Nominell sprach es daher deutlich für uns, dass beide in der letzten Doppelrunde nicht zum Einsatz kamen und sich die Bayerinnen angesichts des harten Restprogramms womöglich schon mit dem Abstieg abgefunden hatten. Das hinderte sie aber nicht, ordentlich dagegen zu halten.
Zu recht klaren Siegen kamen Andrea Mijatovic und Nadine Stitterich, doch danach wurde es deutlich umkämpfter. Das lag vor allem daran, dass Sonja Klotz in stets angenehmer und eigentlich ungefährdeter Stellung eine taktische Möglichkeit übersah und Material verlor. Diesen Rückschlag konnte Melina Siegl ausgleichen, die nach frühem Bauernopfer eine schöne Angriffspartie spielte. Als schließlich Galina Timofeev nach langem Manöverkampf ihre Gegnerin auslavierte, stand der Sieg fest. Doch leider setzte Katrin Leser den unglücklichen Höhepunkt, als sie nach guter Partie und mutiger Abwicklung Remis gab, obwohl ihre Stellung gewonnen war.
Beim Endstand von 4,5:1,5 ging der Blick folglich zum Nachbarkampf. Dort war Augsburg nur zu fünft angetreten, was zu einem sicheren 4:2-Sieg des Tabellenführers führte. Die Ausgangslage vor der letzten Runde war daher klar: Wir mussten mindestens 5:1 gewinnen, um Bayern München noch von der Spitze zu verdrängen! Praktisch also eine unmögliche Aufgabe, zumal sich die Gastgeberinnen "über Nacht" deutlich verstärkten und dadurch sowohl vielfach die Vorbereitung unsererseits umgehen konnten als auch an allen Brettern nominelle Vorteile mitbrachten.
Die Begegnung war einer Spitzenpaarung würdig und um ein Haar wäre es uns zumindest gelungen, dem Favoriten eine Niederlage beizubringen, auch wenn ein 5:1 natürlich nicht in Reichweite war. An den ersten drei Brettern einigten sich Galina, Sonja und Melina nach durchweg ausgekämpften und spannenden Partien jeweils auf Remis, während Katrin Leser erfreulicherweise einen schönen Angriffssieg gegen ihre um 200 Punkte favorisierte Gegnerin einfuhr. Kritisch sah es bei Andrea aus, die sich im Endspiel durch einen taktischen Trick noch ins Remis retten konnte. Die tragische Rolle kam diesmal leider Nadine zu, die in klar besserer Stellung mit Mehrbauer eine Figur einstellte. Dennoch war das 3:3 ein würdiger Abschluss dieser starken Saison. Es war sehr erfreulich zu sehen, wie sich in unserem Team eine sehr homogene Mannschaft gefunden hat und es wird spannend, wohin die Reise im nächsten Jahr geht.
v.l.n.r.: Sonja, Andrea, Nadine, Melina, Katrin, Galina |