Wie angekündigt, durfte unser Team als Gastgeber der ersten Doppelrunde die neue Saison der 2.Frauen-Bundesliga einleiten und neben Reisepartner SC Zeulenroda den TSV Schott Mainz und die SF Wadgassen/Differten empfangen. Wie immer stellte uns Südwestmetall dankenswerter Weise hervorragende Spielbedingungen und für die Spielerinnen großzügig Getränke zur Verfügung. Da unsere Schweizer Spitzenspielerin WGM Monika Seps leider beruflich im Ausland war, stand Sonja Klotz am Spitzenbrett gegen Mainz vor einer großen Herausforderung gegen WGM Joanna Worek. Gleich zum Einsatz kam Neuzugang Katrin Leser (Gastspielerin vom SV Weingarten). Hinter Nadine Stitterich, Linda Gaßmann und Annegret Weng feierte außerdem Jacqueline Kobald ihr Debüt in der 2.Bundesliga.
An manchen Brettern deutete sich schon früh eine Tendenz ab, leider nicht immer zu unseren Gunsten. Nadine verpasste in der Eröffnung einen Befreiungszug, geriet daher in eine passive Stellung und verbrauchte früh viel Zeit. Jacqueline entschied sich nach aussichtsreicher Eröffnung für einen falschen Abtausch, wonach ihre Aktivität ruckartig versiegte und Gegenspiel entstand. Dafür eroberte Annegret früh einen Mehrbauern bei Zeitvorteil und auch Linda schien mit ihrer Stellung zufrieden und erreichte schließlich ein vorteilhaftes Endspiel. Im Ergebnis bestätigte sich letztlich an diesen Bretter die Tendenz, sodass es insoweit 2:2 ausging.
Leider hatte Sonja zwischenzeitlich verloren, obwohl sie gegen die Großmeisterin lange kämpferisch dagegen hielt und um die Intitiave kämpfte. Sie ließ jedoch eine Schwächung ihrer Königsstellung zu, die entscheidend war. Die Hoffnung auf einen Punkt ruhte somit auf Katrin Leser, die auf die Zeitnotphase zu Verwicklungen herbeiführte, die zunächst recht aussichtsreich schienen. Allerdings kam auch ihre Gegnerin zu Drohungen und in Zeitnot ließ sich Katrin leider mattsetzen. Entstand damit 2:4 für Mainz.
Am Sonntag sollten gegen Wadgassen somit die ersten Punkte her. Bei uns mussten sich leider Linda und Jacqueline entschuldigen, dafür rückten Andrea Mijatovic und Gabriele Häcker ins Team. Die Begegnung war lange Zeit sehr umkämpfte und brachte kuriose Partieverläufe mit sich. Sonja, Katrin und Nadine standen an den ersten Brettern früh recht angenehm, aber ohne etwas Greifbares. Das änderte sich, als Nadines Gegnerin eine Figur einstellte. Da währenddessen Annegret zunehmende Initiative entwickelte, bestand die berechtigte Hoffnung auf einen erfolgreichen Verlauf.
Leider übersah Sonja in dieser Phase einen kleinen Trick, der einen Bauern kostete. Auch Andrea hatte wohl etwas zu früh ins Endspiel abgewickelt und sah sich leichten Problemen gegenüber. Annegret gewann im weiteren Verlauf aber sicher und angesichts dieses Standes machte Gabriele, die etwas zu ambitioniert gespielt hatte, in leicht geschwächter Stellung Remis. Doch trotz dieser komfortablen 2,5:0,5-Führung war der Kampf keineswegs entschieden.
Das lag daran, dass Andrea inzwischen 1-2 Bauern verloren hatte und Sonja ihre Dame für Turm und Läufer geben musste. Es deutete sich damit an, dass die entscheidende Partie womöglich wieder bei Katrin lag...
In der Zeitnotphase entspannte sich aber die Situation, weil Sonja die gegnerische Dame zurückgewinnen konnte und ein Turmendspiel mit Mehrbauer erhielt. Zeitgleich schaffte es Andrea, durch aktives Spiel Gegenchancen in ihrer vermeintlich hoffnungslosen Stellung zu erarbeiten.
Leider verpasste zwar Sonja den Gewinn, dafür konnte sich Andrea tatsächlich auf fast wundersame Weise retten. Katrin fuhr nach sehr überzeugender Leistung ihren ersten Bundesligasieg ein, sodass am Ende doch ein deutlicher 4,5:1,5-Erfolg herauskam. Unser Team liegt damit aktuell auf Rang 3 der Tabelle.
Weiter geht es erst im Januar mit einer Doppelrunde in Langen/Hessen.
v.l.n.r.: Nadine Stitterich, Andrea Mijatovic, Gabriele Häcker, Sonja Klotz, Katrin Leser; vorne: Emilia Klotz
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